Die Informationsplattform der Schweiz für Pflege und Betreuung

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Umzug im Alter
Ein Umzug im Alter ist eine bedeutende Veränderung, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt.
Welche Schritte helfen, den Übergang so reibungslos wie möglich zu machen?
Gründe für einen Umzug im Alter
- Gesundheitliche Einschränkungen: Wenn das Treppensteigen zur Belastung wird oder die Wohnung nicht barrierefrei ist, kann ein Umzug in eine altersgerechte Wohnung oder eine Einrichtung mit Betreuung sinnvoll sein.
- Soziale Isolation: Nähe zur Familie oder eine Wohnsituation mit sozialen Kontakten verbessert das Wohlbefinden.
- Finanzielle Gründe: Ein kleinerer Haushalt oder der Umzug in eine kostengünstigere Wohnung kann finanziell entlasten.
- Pflegebedarf: Bei zunehmendem Pflegebedarf bietet betreutes Wohnen oder eine Seniorenresidenz die benötigte Unterstützung.
Wohnoptionen für Seniorinnen und Senioren
Es gibt verschiedene Wohnformen, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind:
- Altersgerechte Wohnungen: Barrierefrei und mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet.
- Betreutes Wohnen: Selbstständiges Leben mit optionaler Unterstützung.
- Seniorenresidenzen: Luxuriöse Wohnanlagen mit umfassenden Dienstleistungen.
- Wohngemeinschaften für Ältere: Gemeinschaftliches Wohnen mit Gleichgesinnten.
Lesen Sie auch:
Wohnformen für Menschen im Alter
Wohngemeinschaften für Senioren
Seniorenresidenzen in der Schweiz
Planung und Vorbereitung
Eine rechtzeitige und durchdachte Planung ist der Schlüssel für einen gelungenen Umzug. Beginnen Sie frühzeitig mit der Organisation und beziehen Sie Familie oder Freunde ein.
- Umzugsdatum festlegen: Wählen Sie einen Termin mit ausreichend Vorlaufzeit.
- Wohnungswahl: Entscheiden Sie sich für eine barrierefreie Wohnung oder eine betreute Wohnform.
- Budgetplanung: Erstellen Sie eine Übersicht über Umzugskosten, Mietausgaben und mögliche Zusatzkosten.
- Hilfe organisieren: Prüfen Sie, welche Unterstützung von Familie, Freunden oder spezialisierten Umzugsdiensten benötigt wird.
Checkliste für einen stressfreien Umzug im Alter
- Frühzeitige Planung
- Konkretes Umzugsdatum festlegen
- Zeitplan für die Wochen vor dem Umzug erstellen
- Auswahl des Umzugsunternehmens
- Nach Firmen mit Erfahrung in Seniorenumzügen suchen
- Angebote vergleichen und Bewertungen prüfen
- Aussortieren und Entrümpeln
- Unnötige Gegenstände verkaufen, spenden oder entsorgen
- Gegebenenfalls professionelle Entrümpler engagieren
- Verpackungsmaterial besorgen
- Ausreichend Kartons, Klebeband und Polstermaterial bereitstellen
- Beschriftungsmaterial nicht vergessen
- Wichtige Unterlagen organisieren
- Dokumente wie Pässe, Identitätskarten und Versicherungspapiere griffbereit aufbewahren
- Unterstützung anfordern
- Familie und Freunde um Hilfe bitten, sowohl beim Packen als auch am Umzugstag
- Medizinische Vorsorge
- Genügend Medikamente für die Umzugszeit bereithalten
- Hausarzt informieren und gegebenenfalls einen neuen Arzt suchen
- Adressänderungen mitteilen
- Banken, Versicherungen, AHV-Zweigstelle und andere relevante Stellen benachrichtigen
- Notfallplan erstellen
- Notfallkontakte zusammenstellen und leicht zugänglich aufbewahren
- Erholungspausen einplanen
- Regelmäßige Pausen einlegen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
- Eingewöhnung nach dem Umzug
- Zeit nehmen, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen
- Einweihungsparty in Betracht ziehen, um Nachbarn kennenzulernen
Fazit
Ein Umzug im Alter kann neue Lebensfreude bringen, besonders wenn er gut geplant ist. Nutzen Sie die Unterstützung von Familie, Freunden und professionellen Dienstleistern.
Mit einer frühzeitigen Organisation und dieser Checkliste steht einem stressfreien Umzug nichts im Wege. Denken Sie daran, sich die nötige Zeit zur Eingewöhnung zu nehmen und die Vorzüge Ihres neuen Zuhauses zu geniessen.

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Förderprogramme Wohnen
In der Schweiz gibt es verschiedene Förderprogramme, die seniorengerechtes Wohnen unterstützen. Diese Programme können je nach Kanton und Gemeinde variieren.
Sonderprogramm 2021–2025 des Fonds de Roulement
Dieses Programm des Bundes zielt darauf ab, gemeinnützige Wohnbauträger bei der umfassenden energetischen Sanierung von mindestens 30 Jahre alten Liegenschaften zu unterstützen. Die Darlehen sind in den ersten zehn Jahren zinsfrei und können bis zu 50’000 CHF pro Wohnung betragen. Die Sanierung muss unter anderem die Gebäudehülle betreffen und bestimmte energetische Standards erfüllen.
Wohnbaugenossenschaften Schweiz
Förderung altersgerechter Wohnraumumbauten im Kanton Basel-Landschaft
Seit 2024 unterstützt der Kanton Basel-Landschaft Menschen im AHV-Alter bei Umbaumassnahmen für altersgerechtes Wohnen. Die Förderung umfasst sowohl Beratungsangebote als auch finanzielle Beiträge für Umbauten. Auch Mieterinnen und Mieter können von diesem Programm profitieren, sofern die Zustimmung der Eigentümerschaft vorliegt.
Anpassung der Ergänzungsleistungen für betreutes Wohnen
Der Bundesrat plant, die Autonomie älterer Menschen zu fördern, indem bestimmte Betreuungsleistungen, die das selbständige Wohnen ermöglichen, in die Ergänzungsleistungen (EL) aufgenommen werden. Dazu gehören unter anderem Notrufsysteme, Haushaltshilfen und Mahlzeitendienste. Diese Leistungen sollen als Pauschalen vorschüssig ausbezahlt werden. Die entsprechenden Gesetzesänderungen befinden sich in Vorbereitung.
Erweiterung der Zusatzleistungen im Kanton Zürich
Ab dem 1. Januar 2025 erweitert der Kanton Zürich den Leistungskatalog für Hilfe und Betreuung zu Hause für Bezügerinnen und Bezüger von Zusatzleistungen zur AHV. Ziel ist es, Seniorinnen und Senioren in bescheidenen finanziellen Verhältnissen zu unterstützen, damit sie möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Dies umfasst unter anderem höhere Stundenansätze für Hilfe- und Betreuungsangebote sowie die Anerkennung zusätzlicher Leistungserbringer.
Age-Stiftung
Die Age-Stiftung setzt sich für zukunftsfähige Lösungen ein, damit ältere Menschen bis ans Lebensende selbstbestimmt leben können. Sie fördert Projekte, die innovative Wohn- und Betreuungsformen für Senioren entwickeln und umsetzen.
Bitte beachten Sie, dass die Verfügbarkeit und Bedingungen dieser Programme je nach Kanton variieren können. Es ist daher ratsam, sich bei den zuständigen kantonalen Stellen oder Fachorganisationen über spezifische Fördermöglichkeiten in Ihrer Region zu informieren.

Quelle: Beitrag von bfu.ch (–> Link)
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Autofahren im Alter
Fahrtauglichkeit und Verhaltenstipps
Wer gesund ist, kann oft bis ins hohe Alter Auto fahren. Wichtig ist, die eigene Fahrtauglichkeit ehrlich einzuschätzen. Die BFU hat die wichtigsten Tipps, worauf Seniorinnen und Senioren beim Autofahren achten sollten.
Autofahren im Alter: Sich der Risiken bewusst sein
Ältere Menschen sind im Strassenverkehr besonders gefährdet: Sie sind verletzlicher als jüngere Personen, ein Unfall hat darum bei ihnen oft schwerwiegendere Folgen. Zudem können alters- oder krankheitsbedingte Veränderungen dazu führen, dass sie als Lenker Schwierigkeiten haben.
Wichtig zu wissen: Für andere Verkehrsteilnehmende geht von den meisten Seniorinnen und Senioren kein überdurchschnittlich hohes Risiko aus. Es sind eher die Seniorinnen und Senioren selbst, die bei Unfällen besonders gefährdet sind.
Jede und jeder kann sich auch früher jederzeit selbst beurteilen. Um die eigene Fahrtauglichkeit zu prüfen, können Sie den Fahrsicherheitscheck der BFU machen: bfu – FahrsicherheitsCheck: Startseite
Der Check umfasst sechs Themengebiete:
- Als Fahrzeuglenkerin und Fahrzeuglenker auf der Strasse
- Sehvermögen
- Denkvermögen
- Fitness
- Gesundheit
- Medikamente und Alkohol
Jedes Kapitel enthält mehrere Fragen. Wer ehrlich und selbstkritisch antwortet, wird heikle Punkte für die eigene Fahrsicherheit rasch erkennen. Dank ergänzenden Tipps können Sie Probleme ernsthaft angehen und in manchen Fällen beheben. Sie können den Check online durchführen oder kostenlos via Bestellformular bestellen.
Weitere Empfehlungen
Nebst der seriösen Selbsteinschätzung der Fahrtauglichkeit sind einige weitere Punkte beim Autofahren im Alter zu beachten:
- Fahren Sie grundsätzlich nur, wenn Sie sich wohl fühlen und besuchen Sie bei medizinischen Problemen einen Arzt.
- Wenn Sie Medikamente einnehmen: Besprechen Sie mit einer Ärztin oder einem Apotheker, ob diese Auswirkungen auf das Autofahren haben.
- Sie fühlen sich im Verkehr unsicher? Machen Sie eine Probefahrt mit einem Fahrberater. So bekommen Sie eine vertrauliche Rückmeldung und Tipps für das sichere Autofahren.
- Frischen Sie Ihre Fahrkompetenzen in einem Kurs auf.
- Auf einfachen und bekannten Strecken sind Sie sicherer unterwegs.
Rechtsfragen und Gerichtsentscheide
Auch im Alter müssen Sie das Auto sicher führen können. Die wichtigsten Informationen aus rechtlicher Sicht finden Sie ebenfalls auf der BFU-Website.

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Verwitwet:
Leben allein oder neu beginnen?
Nach dem Verlust des Partners möchten viele Menschen erneut eine Bindung eingehen, weil sie nicht alleine leben wollen oder können. Wenn Sie dieses Bedürfnis verspüren, sollten Sie Ihre vergangene Beziehung ausreichend betrauern und sich anschliessend für einen neuen Partner öffnen.
Wenn Sie Ihren Partner verloren haben, braucht es zuerst Zeit, um über diesen Verlust hinwegzukommen. Das ist im Alter nicht einfach, denn der Tod hinterlässt nicht nur eine leere Stelle. Da sind Gewohnheiten, die über Jahrzehnte entstanden sind und bei denen Sie sich aufeinander verlassen haben. All das ist Geschichte und Sie werden jeden Tag daran erinnert, dass die gemeinsame Zeit unwiederbringlich vorüber ist.
Viele Menschen brauchen Jahre, um die entstandene Leere in sich zu heilen. Doch wenn das gelingt, sind auch Sie in der Lage, sich erneut zu verlieben. Manchmal taucht in diesen Momenten sogar ein Partner auf, der viel besser mit Ihnen harmonieren wird und die gleichen Werte lebt. Dann ist es Zeit für einen Neuanfang.
Warum Sie nach dem Tod des Partners intensiv trauern müssen
Haben Sie mit Ihrem bisherigen Partner viel unternommen, werden Sie sich nach dessen Ableben verlassen fühlen. Von einem Tag auf den anderen ist niemand mehr da, mit dem sich die Wochenenden gestalten lassen. Abends sitzen Sie in einer leeren Wohnung und selbst der laufende Fernseher kann Sie nicht vor der spürbaren Einsamkeit schützen.
Wenn Sie in dieser Situation darüber nachdenken, unter Menschen zu gehen, sollten Sie sich sicher sein, dass Sie sich nicht nur ablenken wollen. Nehmen Sie sich die Zeit und arbeiten Sie Ihre Erinnerungen auf. Danken Sie Ihrem bisherigen Partner für all die Jahre des Zusammenseins. Lassen Sie den Schmerz zu und verbringen Sie einige Zeit alleine. Nur so kann sich aus der Verzweiflung über den Verlust eine Akzeptanz der Situation entwickeln.
Diese ist nötig, damit Sie den nächsten Schritt tun können. Wollen Sie einen neuen Menschen in Ihr Herz aufnehmen, muss dieses frei von Kummer sein. Kurz nach dem Tod des Partners werden Sie es sich nicht vorstellen können, jemals wieder zu lieben. Das ist normal und ein Teil des Ablöseprozesses. Je bewusster Sie diesen gestalten, desto intensiver wird dieser Prozess. Er sorgt dafür, dass Sie sich innerlich von Ihrem Partner lösen, ohne ihn jemals zu vergessen.
Die Ohnmacht, dass der geliebte Mensch verstorben ist, wandelt sich. Aus dem Schmerz wird echte Trauer, die den Verlust beklagt, aber auch neuen Lebensmut schenkt. Gefühle wandeln sich, wenn man ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Sie müssen nur den Mut haben, sich ihnen zu stellen. Das Ableben eines geliebten Menschen scheint uns zuerst den Boden unter den Füssen wegzureissen, aber es wird mit der Zeit besser.
Vielleicht finden Sie in einer Trauergruppe Gleichgesinnte, die auch charakterlich zu Ihnen passen. Im gemeinsamen Gespräch können sich Freundschaften entwickeln und so manche Liebesgeschichte fand an diesen Orten ihren Anfang.
Neue Beziehung – ja oder nein?
Sie werden es spüren, ob Sie noch einmal mit einer neuen Partnerschaft beginnen möchten oder ob Ihnen die Erinnerungen für das restliche Leben ausreichen. Besonders Frauen neigen dazu, sich nach einer Trennung oder einem tödlichen Verlust eine lange Auszeit zu nehmen. Manche Witwen und Witwer entscheiden sich in dieser Situation ganz bewusst dafür, zukünftig alleine zu bleiben. In den wenigsten Fällen handelt es sich dabei um Bindungsangst oder den Gedanken, dass es keinen passenden Partner mehr geben würde.
Nach dem Verlust des Partners spüren einige Menschen, dass es keine neue Bindung braucht. Sie hatten ihre Geschichte und eine neue Beziehung könnte daran nichts ändern. Diesen Menschen geht es nicht darum, eine entstandene Lücke zu füllen. Sie wollen sich vielmehr bewusst mit dem Alleinsein auseinandersetzen und sich mit der eigenen Sterblichkeit konfrontieren. Während Männer oft alleine bleiben, weil sie keine neue Partnerin finden, gehen etliche Frauen nach dem Verlust ihres Partners ganz bewusst keine weitere Beziehung ein.
Da Frauen von Natur aus intensiver mit ihren Gefühlen in Kontakt sind, fällt es ihnen auch leichter, den Schmerz zuzulassen und zu durchleben. Dabei zeigen sich oftmals erstaunliche Einsichten, die aus der Tiefe aufsteigen und einen ganz neuen Lebensabschnitt einleiten.

Quelle: Beitrag auf betreuungs-spezialist.ch (-> Link)
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Seniorenresidenzen in der Schweiz
Seniorenresidenzen sind mehr als nur eine Wohnmöglichkeit, sie sind ein umfassendes Betreuungs- und Lebensangebot. Als Option für ältere Menschen, die nicht mehr allein leben möchten, aber keine oder nur wenig Pflege benötigen, bieten sie eine sichere und komfortable Wohnmöglichkeit, ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten und fördern soziale Kontakte.
Unterschiede zwischen Seniorenresidenzen und Altersheimen
Altersheime, auch Senioren- oder Pflegeheime genannt, bieten intensive Betreuung und medizinische Versorgung für ältere Menschen, die nicht mehr selbstständig leben können oder besondere gesundheitliche Bedürfnisse haben. Der Schwerpunkt liegt stark auf der medizinischen Versorgung und der Grundversorgung.
Obwohl Pflegeheime in der Regel kostengünstiger sind als Seniorenresidenzen und staatliche Zuschüsse erhalten können, bieten sie in der Regel weniger Freizeitangebote und weniger luxuriöse Ausstattung. Sie eignen sich vor allem für Personen mit hohem Pflegebedarf, bei denen die medizinische Versorgung im Vordergrund steht.
Kriterium | Seniorenresidenz | Altersheim |
Komfort | Hoher Komfort und persönlicher Service. Ähnlich zu einem 4- oder 5-Sterne-Hotel. | Basiskomfort, weniger Annehmlichkeiten. |
Pflegeangebot | Eher auf Wellness und Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten ausgerichtet. | Starker Fokus auf medizinischer und allgemeiner Pflege. |
Kosten | In der Regel deutlich höhere Kosten, oft privat finanziert. | Oft günstiger und es gibt Möglichkeiten für staatliche Zuschüsse. |
Freizeitangebote | Breite Palette an Freizeitaktivitäten und kulturellen Angeboten. | Begrenzte Freizeitangebote, weniger Fokus darauf. |
Zielgruppe | Menschen, die einen hohen Lebensstandard suchen und weniger pflegebedürftig sind. | Menschen, die intensivere Pflege und Betreuung benötigen. |
Seniorenresidenz vs. Betreutes Wohnen
Betreutes Wohnen ermöglicht älteren Menschen ein selbstständiges Leben in der eigenen Wohnung, während bei Bedarf verschiedene Dienstleistungen wie Pflegekontrolle, Mahlzeitendienste oder Freizeitaktivitäten in Anspruch genommen werden können.
Diese Wohnform bietet im Vergleich zu Seniorenresidenzen und Altersheimen mehr Autonomie und Privatsphäre, dennoch ist ein unterstützendes Netzwerk vorhanden. Es richtet sich an Personen, die weitgehend selbstständig sind, aber in bestimmten Bereichen Unterstützung benötigen.
Betreutes Wohnen ist preislich eine mittlere Option, die je nach in Anspruch genommenen Dienstleistungen variieren kann und somit eine ausgewogene Mischung aus Unabhängigkeit und benötigter Hilfe darstellt.
Kriterium | Seniorenresidenz | Betreutes Wohnen |
Eigenaufwand | Geringer, da mehr Dienstleistungen inbegriffen sind. | Höher, da weniger Dienstleistungen automatisch inbegriffen sind. |
Kosten | Höhere Kosten durch umfassendere Dienstleistungen. | Oft günstiger, da weniger Dienstleistungen. |
Pflegeangebot | Umfassende Betreuung verfügbar, aber weniger Fokus auf intensiver Pflege. | Weniger Pflegedienstleistungen, mehr Selbstständigkeit. |
Soziale Möglichkeiten | Oftmals Gemeinschaftsräume und organisierte Aktivitäten. | Weniger organisierte soziale Aktivitäten. |
Sicherheit | Rund-um-die-Uhr-Notdienste und regelmässiges Personal. | Oftmals nur tagsüber Betreuung und Notdienst. |
Kriterien für die Auswahl von Seniorenresidenzen
Die Entscheidung für eine Seniorenresidenz ist ein einschneidender Schritt, der viele Überlegungen erfordert. Nebst den offensichtlichen Kriterien wie Lage und Ausstattung spielen auch persönliche und finanzielle Faktoren eine entscheidende Rolle.
Diese Kriterien sind sowohl für die Senior:innen selbst als auch für deren Angehörige von Bedeutung. In diesem Abschnitt geben wir Ihnen eine Übersicht über die wichtigsten Aspekte, die Sie bei der Auswahl einer Seniorenresidenz berücksichtigen sollten.
Persönliche Faktoren
Bei der Auswahl einer Seniorenresidenz sind Ihre persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen von zentraler Bedeutung. Schliesslich möchten Sie diese Lebensphase an einem «Platz an der Sonne» geniessen. Hier einige wichtige Punkte:
- Individueller Pflegebedarf: Je nach Gesundheitszustand können spezialisierte Pflege- und Betreuungsangebote erforderlich sein.
- Lebensstil und Interessen: Einige Seniorenresidenzen bieten besondere Freizeitaktivitäten, Kurse oder kulturelle Veranstaltungen an.
- Mobilität: Falls Sie noch mobil sind und häufig unterwegs sein möchten, sollte die Residenz gut an den öffentlichen Verkehr angebunden sein oder Parkmöglichkeiten bieten.
- Soziales Umfeld: Möchten Sie in der Nähe Ihrer Angehörigen und Freunde wohnen, um weiterhin Kontakt zu haben? Oder ziehen Sie einen Wohnort vor, der mehr Anonymität bietet?
- Sicherheitsbedürfnisse: Überlegen Sie sich, welchen Sicherheitsstandard Sie wünschen. Einige Einrichtungen bieten rund um die Uhr Überwachung und Notrufsysteme.
Finanzielle Faktoren
Auch die finanzielle Seite der Entscheidung sollte nicht unterschätzt werden. Hier einige wichtige Überlegungen:
- Budget: Wie viel können oder möchten Sie monatlich für die Seniorenresidenz ausgeben?
- Zusatzkosten: Achten Sie darauf, welche Leistungen im Grundpreis inbegriffen sind und welche als Zusatzleistungen gelten.
- Vertragsbedingungen: Lesen Sie den Vertrag sorgfältig und achten Sie auf Kündigungsfristen und andere finanzielle Verpflichtungen.
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Seniorenresidenzen, um ein Gefühl für das Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen.
In beiden Kategorien – den persönlichen und den finanziellen Faktoren – ist es empfehlenswert, eine Liste mit Ihren individuellen Anforderungen und Wünschen zu erstellen. So können Sie systematisch vorgehen und sicherstellen, dass Sie nichts übersehen.
Individualisierung der Dienstleistungen
Individualisierung wird in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger, und dies trifft auch auf Seniorenresidenzen zu. Viele Einrichtungen bieten deshalb massgeschneiderte Dienstleistungen an, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen ihrer Bewohner gerecht zu werden. In diesem Abschnitt gehen wir auf die Anpassbarkeit von Dienstleistungen sowie auf Möglichkeiten für kurzzeitige Aufenthalte ein.
Anpassbare Dienstleistungen und Flexibilität
In hochwertigen Seniorenresidenzen ist es oft möglich, das Dienstleistungsangebot individuell anzupassen. Hier sind einige Beispiele:
- Verpflegung: Einige Residenzen bieten unterschiedliche Menüpläne oder spezielle Diäten an.
- Pflege: Es können zusätzliche Pflegeleistungen je nach Bedarf in Anspruch genommen werden.
- Freizeitaktivitäten: Ein breites Angebot an Aktivitäten steht zur Verfügung, aus denen man wählen kann.
- Hauswirtschaftliche Dienste: Vom Wäscheservice bis zum Einkaufen kann alles individuell gestaltet werden.
Es ist wichtig, vorab zu klären, welche Anpassungen möglich sind und ob dafür zusätzliche Kosten anfallen. Eine transparente Kommunikation mit dem Anbieter ist hierbei unerlässlich.

Quelle: Beitrag auf forschungsbericht.gesundheit.zhaw.ch (-> Link)
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Digitale Tools gegen soziale Isolation
Forschende am Institut für Pflege suchen mit der Spitex nach neuen Lösungen gegen die Isolation von Seniorinnen und Senioren, die sich mit der Coronapandemie verschärft hat.
Gelingen Kommunikation und Monitoring mit digitalen Hilfsmitteln?
Sie waren aufgefordert, zuhause zu bleiben, auf den Besuch von Kindern und Enkeln zu verzichten, den Einkauf nicht selbst zu erledigen: Seit dem Ausbruch der Coronapandemie im Frühjahr 2020 mussten viele ältere Menschen über Monate weitgehend auf soziale Kontakte verzichten. Die gegen die Pandemie ergriffenen Massnahmen des Social Distancing haben damit ein Problem verschärft, das vor allem bei pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren ohnehin schon stark ausgeprägt ist: die soziale Isolation. Diese kann sich, so zeigen zahlreiche Studien, negativ auf die mentale und körperliche Gesundheit auswirken. «Corona hat das Problem verschärft und gleichzeitig sehr stark sichtbar gemacht», sagt Franzisca Domeisen Benedetti, Forscherin am ZHAW-Institut für Pflege. Im Rahmen des Projekts «Digital Support Against Social Isolation» erforscht sie, wie der Vereinsamung pflegebedürftiger, älterer Menschen mit digitalen Tools entgegengewirkt werden kann. «Der Fokus des Projekts liegt dabei auf Personen, die zuhause leben. Für diese ist die Spitex oft der einzige soziale Kontakt.»
Spitex wurde weniger in Anspruch genommen
Das Projekt, an dem neben Pflegeforschenden auch Wissenschaftler der ZHAW School of Engineering beteiligt sind, soll aufzeigen, ob und welche digitalen Tools Spitexorganisationen zur Kommunikation und zum Monitoring seit dem Ausbruch der Pandemie einsetzen, um die soziale Isolation ihrer Klientinnen und Klienten zu reduzieren. Diese Isolation hatte – zumindest aus Sicht von rund 390 befragten Spitexorganisationen – insbesondere im Frühling 2020 und Winter 2020/2021, in denen strenge soziale Einschränkungen galten, deutlich zugenommen. So gaben die Organisationen an, dass während diesen Phasen der Pandemie rund 85 Prozent ihrer Klientinnen und Klienten sozial isoliert und einsam waren. Im Sommer 2020, in dem viele Einschränkungen gelockert wurden, lagen die Werte bei knapp 50 Prozent.
Die Befragung der Spitexorganisationen zeigte zudem, dass ihre Dienstleistungen während der Pandemie von den Klienten weniger stark in Anspruch genommen wurden, vor allem aus Angst vor einer Infektion, und dass die Spitex ihre Besuche reduzieren musste, zum Beispiel wegen Personalmangels. Als Ersatz für den reduzierten direkten Kontakt mit den Klientinnen und Klienten sowie deren Angehörigen kamen gemäss Angaben der Organisationen hauptsächlich Telefongespräche, E-Mails und Textnachrichten (SMS; Chat-App) zum Einsatz; gelegentlich wurden auch Notfallknöpfe und -uhren genannt. «Weitere digitale Tools wie beispielsweise Videotelefonie wurden dagegen kaum genutzt», sagt Domeisen Benedetti. Das liege unter anderem am Alter der Klientinnen und Klienten, an der damit einhergehenden Unvertrautheit mit der Digitalisierung sowie an kognitiven oder körperlichen Einschränkungen, aber nicht nur: Denn eine Befragung von rund 190 Betroffenen und Angehörigen ergab, dass diese etwa Videotelefonie durchaus für den digitalen Austausch nutzen. «Die Palette an Kommunikationskanälen zwischen pflegebedürftigen Menschen und ihren Familien ist breiter als im Kontakt mit der Spitex», sagt Domeisen Benedetti. Sie vermutet, dass die Spitex den direkten Kontakt digitalen Lösungen vorziehe. «Und während der vergangenen Monate lagen die Prioritäten wohl nicht auf der Einführung neuer digitaler Tools.»
Auch wenn die Befragung der pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren sowie der Angehörigen noch nicht komplett ausgewertet ist, geht die Pflegeforscherin davon aus, dass der Bedarf nach neuen digitalen Kommunikations- und Monitoringlösungen vorhanden ist. «Zumindest ein Teil der Betroffenen und Angehörigen scheint digitalen Tools im Kontakt mit der Spitex nicht abgeneigt zu sein.»
Eine App mit verschiedensten Funktionen
Die Ergebnisse aus dem Projekt wollen die Forschenden deshalb in einem nächsten Schritt dazu nutzen, um selber eine digitale Kommunikations- und Monitoringanwendung zu entwickeln. «Eine solche App könnte verschiedene Funktionen vereinen, wie etwa Videotelefonie, einen Chat, Erinnerungen für die Einnahme von Medikamenten oder eine Art digitales Tagebuch», erklärt Domeisen Benedetti. In das Tagebuch könnten Klientinnen und Klienten täglich eintragen, wie es ihnen geht. «Zeigt sich in diesen Einträgen ein Muster, das darauf hindeutet, dass jemand traurig ist oder sich einsam fühlt, könnte die Spitex dieser Stimmung mit häufigeren Besuchen entgegenwirken.»

Quelle: Beitrag der Berner Fachhochschule auf bfh.ch (-> Link)
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Die App für einen
gesunden Lebensstil im Alter
Kann eine App älteren Menschen helfen, ihre Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern? Dieser Frage ging ein Forschungsteam der Berner Fachhochschule anhand einer zwölfwöchigen Lebensstil-Intervention nach. Die Resultate der Studie sind vielversprechend.
Mit festem Griff stützt sich Hildegard Holenstein am Stuhl ab, während sie ihre Knie beugt und sich langsam wieder aufrichtet. Ihr Blick ruht konzentriert auf dem Bildschirm vor ihr, auf dem ein Video läuft, das sie durch die Übung führt. In den vergangenen zwölf Wochen hat die 84-Jährige an der Studie DELIA der BFH teilgenommen. Diese hat das Ziele, die Nutzung einer App zur Förderung eines gesunden Lebensstils bei älteren Menschen zu testen.
Ein gesunder Lebensstil ist wichtig, um die Lebensqualität im Alter zu erhalten. Das weiss Hildegard Holenstein als ehemalige Leiterin der Weiterbildung Pflege am Inselspital in Bern bestens: «Ich bin eine aktive Person und will aktiv bleiben.» Gesundheitsbewusste, ältere Menschen wie sie gibt es in der Schweiz immer mehr. Die meisten Apps und Programme, die zu mehr Bewegung oder zu einer gesünderen Ernährung motivieren, richten sich aber eher an eine jüngere Klientel. Was die Lebensstil-App der BFH ausmacht, ist, dass sie die Lebensbereiche Schlaf, Ernährung, Bewegung, Entspannung, Achtsamkeit und soziale Beziehungen umfasst, Zusammenhänge ganzheitlich integriert und spezifisch für Menschen über 65 Jahre entwickelt wurde. Auch weiterführende Themen wurden einbezogen, zu denen etwa die Natur, Gedächtnistraining, Sexualität im Alter oder der Umgang mit dem Tod gehören.
Können etablierte Gewohnheiten durchbrochen werden?
«Wir wollten herausfinden, wie ältere Menschen eine solche digitale Intervention annehmen und ob diese App geeignet ist, die Lebensqualität von älteren Menschen zu verbessern», sagt Dr. Renato Mattli, Projektleiter der Studie. «Im Alter ist es schwierig, etablierte Gewohnheiten zu ändern», gibt der Spezialist für Lebensstil-Interventionen zu bedenken. «Darum war es uns wichtig, die Ansprüche der Bevölkerung über 65 Jahre an eine digitale Lebensstil-Intervention zu erfassen.» Die Entwicklung folgte deshalb einem partizipativen Ansatz, d. h. unter Mitwirkung von Nutzer*innen sowie sehr erfahrener Gesundheitsfachpersonen und Wissenschaftler*innen mit unterschiedlichem Hintergrund. Eine App könnte in Zeiten des Fachkräftemangels und steigender Gesundheitskosten eine wirtschaftlich gut umsetzbare Massnahme der Gesundheitsförderung sein.
Hildegard Holenstein war eine von 108 Personen, die an der Studie DELIA teilgenommen haben. Die Proband*innen erhielten über die Lebensstil-App eine zwölfwöchige digitale Intervention. Die App enthielt einen individualisierten Wochenplan mit interaktiven Modulen zur körperlichen Aktivität, zu Ernährung, Schlaf und Achtsamkeit. Die Module für körperliche Aktivität umfassten beispielsweise Anleitungen für Übungen, Ideen, um sich mit Freund*innen draussen in der Natur zu bewegen und eine Fortschrittsverfolgung. Die Module für Achtsamkeit und Entspannung enthielten geführte Meditationen, Atemübungen und Entspannungstechniken. Daten wurden vor, während und nach der Intervention gesammelt. Zusätzlich führten die Forscher*innen Interviews durch, um vertieft Einblick ins Nutzungsverhalten und in die Zufriedenheit zu erhalten.
Unabhängigkeit und Vielfalt überzeugen
Von den 108 Teilnehmer*innen nutzten 55,6 Prozent die Intervention bis zur zwölften Woche. Für Renato Mattli ist dies ein Erfolg: «Ich hätte im Vorfeld nicht gedacht, dass so viele Menschen das Angebot bis zum Ende nutzen.» Diejenigen, die vorzeitig aufhörten, taten dies hauptsächlich innerhalb der ersten zwei Wochen, und zwar primär aufgrund von Zeitmangel. Jene Proband*innen, welche die App während der ganzen Zeit nutzten, waren sehr zufrieden mit der Intervention. So auch Hildegard Holenstein: «Ich würde die App Kolleginnen und Kollegen weiterempfehlen, die gerne unabhängig etwas für ihre Gesundheit tun wollen.» Besonders schätze sie die Flexibilität des Programms: «Als ich in den Ferien in Griechenland war, konnte ich das Programm einfach weiterführen.»
Ein anderer Aspekt, der von den Teilnehmer*innen positiv beurteilt wurde, war die Vielfalt der behandelten Themen. Allgemein konnten die Senior*innen durch die einfache Handhabung und die passenden Inhalte der App das Gelernte auch gut in ihren Alltag integrieren. Sie berichteten, dass die Intervention dazu beigetragen hätten, sich regelmässiger zu bewegen, gesünder zu essen und einen bewussteren Umgang mit ihrem Schlaf zu finden. «Eine App muss nicht für alle älteren Menschen das richtige Mittel für eine Lebensstil-Intervention sein», summiert Renato Mattli die Forschungsergebnisse, «aber unsere Studie zeigt, dass Menschen dazu bereit sind und dass eine rein digitale Intervention zu einem gesünderen Lebensstil beiträgt. Darüber hinaus gibt die Studie Hinweise, dass sich das Wohlbefinden in gewissen Dimensionen statistisch signifikant verbessert hat.» Um herauszufinden, ob langfristige Änderungen möglich wären, sind langfristigere Untersuchungen erforderlich.
Inhalte sind frei verfügbar
Für Hildegard Holenstein gibt es aber auch Verbesserungspotenzial: «Das Handy ist nicht ideal, um komplexe Videoübungen anzuschauen», findet die Rentnerin, denn dazu sei der Bildschirm zu klein. Sie würde es präferieren, Videos auf einem Laptop anzuschauen. Andere Teilnehmer*innen wünschen sich einen stärkeren Einbezug von Musik, Spiritualität, Kreativität, sozialen Beziehungen oder der Natur in das Programm. «Wir werden versuchen, die Rückmeldungen im Rahmen der Möglichkeiten umzusetzen», sagt Renato Mattli. Dazu ist aber eine nachhaltige Finanzierung der Weiterentwicklung notwendig. Bis diese sichergestellt ist, sind die Inhalte der Lebensstil-App auf einer Webseite frei verfügbar. So kann Hildegard Holenstein auch nach dem Ende der Studie mit den Trainingsvideos einen bewussten Lebensstil pflegen.
Video: https://youtu.be/uMqH5m7K5fU

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Ärztlich begleitetes Reisen
Oftmals trauen sich Menschen in hohem Alter oder mit Erkrankung nicht, auf eigene Faust die Reise in die Ferne anzutreten. Deshalb sind bei ärztlich begleiteten Reisen Fernreisen eher nachgefragt. Sie eröffnen die Möglichkeit bisher unbekannte Welten zu erkunden und bieten zugleich die Sicherheit für Reisende vor Ort. Das Angebot an Reisezielen fällt je nach Veranstalter dabei unterschiedlich aus. Sei es Indien, die USA, Vietnam oder Andalusien – jeder Reisende dürfte fündig werden. Dabei zeigt sich, je exotischer die Destination, um so besser ist die Reise meist gebucht.
Vorzüge dieser Urlaubsform
Die Vorteile einer ärztlich begleiteten Reise sind zahlreich und sprechen für sich. Die Sicherheit einen Mediziner des Vertrauens vor Ort zu haben, ist sicher der größte Vorzug dieser Art von Urlaub. Vielen nimmt dies die Angst, eine lang ersehnte Reise anzutreten und erfüllt somit noch manch ausstehende Träume. Dabei ist die Funktion des Reisemediziners als Vertrauensperson und ersten Ansprechpartner nicht zu unterschätzen. Oftmals sind es nur kleinere Beschwerden oder Verletzungen, die durch eine Erstversorgung schnell behandelt werden können. Der Rat des Begleiters ist jedoch von unvergleichlichem Wert. Den Reisenden gibt es eine grundlegende Sicherheit einen stetigen Begleiter an der Seite zu haben, der bei jeder Besorgnis oder Unsicherheit mit Tipps und Ratschlägen aushelfen kann. Insbesondere bei Fernreisen können beispielsweise die Zeitumstellung oder der Kreislauf aufgrund der klimatischen Bedingungen zunächst Schwierigkeiten bereiten. Hierbei hilft es schon ungemein sich den Hinweisen des erfahrenen Arztes anzunehmen, um sich besser an die Gegebenheiten vor Ort zu gewöhnen. In exotischen Ländern kann zum Beispiel auch das landestypische Essen zu Magen-Darm-Beschwerden führen, da die Reisenden diese Art von Küche einfach nicht gewohnt sind. Auch in diesem Fall können ein hilfreicher Tipp sowie ein wohlwollender Ratschlag einiges bewirken.
Berater und Vertrauensperson
Der Reisemediziner fungiert während einer ärztlich begleiteten Reise in vielen Fällen hauptsächlich auch als Berater und Vertrauensperson. Er oder sie ist stets Ansprechpartner, vor und während der Reise und gibt Rat sowie Auskunft bei medizinischen Fragen. Vielen Reisenden, gibt es eine große Sicherheit jemanden an ihrer Seite zu wissen, der sich um ihre Betreuung vor Ort sorgt. Häufig nimmt der begleitende Arzt auch die Funktion eines Seelsorgers ein, da die Umstellungen und die Anpassung an die Gegebenheiten eines anderen Landes durchaus auch Unsicherheiten oder Sorgen hervorrufen können.
Notversorgung
Die meisten Anbieter von ärztlich begleitenden Reisen schicken Mediziner mit auf die Reise, die eine besondere Zusatzausbildung haben. Dabei handelt es sich um eine reise- oder tropenmedizinische Ausbildung. Der begleitende Arzt ist auch in jedem Fall mit Medikamenten und Mitteln ausgestattet, die bei einer ersten Notversorgung gebraucht werden könnten. Dabei leistet er in jedem Fall erste Hilfe, doch darüber hinaus ist es dem Arzt nicht gestattet zu praktizieren, da er nur innerhalb Deutschlands eine Zulassung hat. Aufgrund dessen, sind selbst ärztlich begleitete Reisen für Menschen mit schwerer chronischer Erkrankung kaum geeignet, da sie eine konstante medizinische Versorgung fordern.
Schwerwiegende Erkrankungen und Unfälle
In den meisten Fällen, kommt es auch während ärztlich begleiteten Reisen kaum zu schwerwiegenderen Vor- bzw. Unfällen, die über eine Notversorgung hinaus gehen. Tritt dennoch der Fall ein, so muss der Reisemediziner alles Weitere den Ärzten vor Ort überlassen, da diese die nationale Zulassung haben. Reisende müssen sich deshalb jedoch keine Sorgen machen, da der mitgereiste Arzt zunächst eine erste Einschätzung hinsichtlich des gesundheitlichen Zustandes des Patienten geben kann. Wenn nötig, begleitet dieser selbstverständlich auch den Reisenden zu einem Mediziner vor Ort oder ins Krankenhaus und fungiert weiterhin als Vertrauensperson. Nicht zu vergessen ist, dass der Reisemediziner deutschsprachig ist und es damit von enormer Bedeutung für den Patienten sein kann, ihn an seiner Seite zu haben, wenn er selbst der Landessprache nicht mächtig ist. Dabei kann der mitreisende Arzt auch als Übersetzer in der Apotheke fungieren, sollten zur Nachbehandlung entsprechende Medikamente nötig sein.
Für wen eignen sich Reisen mit Begleitung eines Arztes?
Das Angebot an ärztlich begleiteten Reisen richtet sich nicht ausschließlich an eine Alters- oder Zielgruppe. Sowohl Menschen in höherem Alter, als auch chronisch Kranke oder Menschen mit Behinderung können sich Reise in Begleitung eines Arztes erfüllen. Wichtig hierbei ist jedoch stets anhand eines Erstgespräches zu klären, ob gesundheitliche Einschränkungen vorliegen, die einer Reise im Weg stehen könnten.
In hohem Alter
Mit zunehmendem Alter und möglichen gesundheitlichen Einschränkungen, kommt oftmals die Unsicherheit was Unternehmungen und Reisen betrifft. Mit einer ärztlich begleiteten Reise soll diesen Menschen die Angst genommen werden, sich in neue Abenteuer zu stürzen und bisher unbekannte Welten zu entdecken. Selbst in hohem Alter kann dank dieses Konzeptes unbesorgt eine Reise angetreten werden. Dabei handelt es sich um Reisegruppen, die jedoch bewusst auf eine maximale Anzahl mit rund 30 Teilnehmern begrenzt sind, um jeden Reisenden entsprechend seiner Bedürfnisse versorgen zu können. Für die meisten Ausflüge in die Ferne sollten die Urlauber jedoch grundsätzlich gut zu Fuß unterwegs sein. Das Programm ist allerdings auch bewusst schonend und angenehm für die Reisenden gehalten, um größere Anstrengungen zu vermeiden.
Mit chronischer Erkrankung
Für Menschen, die aufgrund einer chronischen Erkrankung gesundheitlich eingeschränkt sind, muss eine Reise noch lange kein Tabu sein. Auch sie können das Angebot einer ärztlich begleiteten Reise wahrnehmen, wobei auch hier das Erstgespräch im Voraus mit dem Arzt von zentraler Bedeutung ist. Dieser kann je nach Art und Grad der chronischen Erkrankung seine Einschätzung abgeben, und zur Sicherheit des Patienten auch von der Reise abraten, wenn er ein zu großes gesundheitliches Risiko sieht. Grundlegend ist Menschen mit einer schweren chronischen Krankheit eher von einer Reise abzuraten, da sie intensive Betreuung und Versorgung vor Ort benötigen, und der begleitende Arzt über eine Notversorgung hinaus im Ausland nicht praktizieren darf.
Menschen mit Behinderung
Eine ärztlich begleitete Reise ist nicht ausschließlich nur für Menschen in hohem Alter oder mit chronischer Erkrankung gedacht, sondern kann auch für Menschen mit Behinderung in Frage kommen. Sollte jedoch eine starke Behinderung vorliegen und eine intensive sowie dauerhaften Versorgung nötig sein, so ist auch diese Art zu Reisen nicht geeignet. Die entsprechende Betreuung und medizinische Versorgung kann während der Reise durch den begleitenden Arzt im Ausland ohne Zulassung nicht ermöglicht werden.

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Seniorenhandys im Vergleich
Viele Senioren scheuen sich vor der Nutzung eines Handys. Sie haben das Gefühl, dass sie einen Großteil ihres Lebens ohne Mobiltelefon ausgekommen sind, und vielen erscheint die Bedienung eines Smartphones zu kompliziert. Handys sind aber nicht nur Unterhaltungsgeräte, wie sie heute meist genutzt werden, sondern in vielen Situationen hilfreich – sie können durch einen schnellen Anruf während eines Notfalls sogar Menschenleben retten. Hinzu kommt, dass viele ältere Menschen heute deutlich aktiver und mobiler sind als noch vor einigen Jahrzehnten und daher nicht immer über das Festnetz erreichbar sind.
Was ist ein Seniorenhandy?
Ein Handy für Senioren funktioniert nicht viel anders als normale Mobiltelefone. Es ist nur speziell auf die Bedürfnisse älterer oder kranker Menschen zugeschnitten. Das Display lässt sich leicht ablesen, die Menüführung ist einfach gehalten und viele Direktwahltasten führen ohne Umweg zur gewünschten Funktion. Über Letztere kann beispielsweise das Radio aktiviert, eine SMS versendet, der Freisprechmodus aktiviert oder die Taschenlampe eingeschaltet werden. Welche der jeweiligen Funktionen verfügbar ist, hängt von Modell und Hersteller ab.
Viele Seniorenhandys erlauben eine Veränderung der Schriftgröße und sind so für Menschen mit einer Sehschwäche sehr interessant. Wer ein Hörgerät trägt, sollte zu einem Handy greifen, das mit Hörgeräten kompatibel ist. Diese sind speziell gekennzeichnet und tragen oft den Hinweis „hörgeätetauglich nach HAC M3/T4“. Ist das Handy der Wahl nicht kompatibel, kann das zu Pfeif- und Störgeräuschen beim Telefonieren führen. Das Hörgerät lässt sich bei kompatiblen Modellen in den Einstellungen des Seniorenhandys entsprechend anpassen.
Wichtige Kaufkriterien für Seniorenhandys im Überblick
Neben den Funktionen, mit denen guten Seniorenhandys ausgestattet sein sollten und mit denen sich der Ratgeber bereits weiter oben beschäftigt hat, gibt es noch andere Unterscheidungsmerkmale, die im folgenden Abschnitt vorgestellt werden:
- Das Display: Je nach Hersteller und Marke misst das Display der meisten Seniorenhandys zwischen 1,7 und 2,4 Zoll. Bei Klapphandys und Smartphones sind sie meistens größer und in Farbe und damit besser ablesbar als bei Barrenhandys.
- Die Tastatur: Viele ältere Menschen haben mit der Handhabung kleiner Tasten große Probleme. Daher sind die meisten Seniorenhandys mit gut lesbaren und großen Tasten ausgestattet. Viele haben eine sprechende Tastatur, die die gewählten Ziffern parallel laut wiederholt. Das ist eine Funktion, die gerade für Menschen mit Sehschwäche sehr hilfreich ist.
- Die Sprech- und Standby-Zeit: Damit das Seniorenhandy nicht ständig aufgeladen werden muss und im Notfall sofort einsatzbereit ist, sollte beim Kauf auf eine lange Sprech- und Standby-Zeit geachtet werden. Es gibt hier oft große Unterschiede: Manche Mobiltelefone für Senioren haben eine Standby-Zeit von bis zu 20 Tagen, andere halten nur 6 bis 7 Tage.
- Einstellbare Sprachen: Wer ein Seniorenhandy für einen ausländischen Freund sucht, der kein Deutsch spricht, sollte auf die einstellbaren Sprachen achten. Bei den meisten Handys stehen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch zur Verfügung. Andere Sprachen sind von Hersteller zu Hersteller verschieden und werden in der Produktbeschreibung aufgezählt.
- Kalender und Erinnerungsfunktion: Falls die Programmierung von Terminen nicht zu kompliziert gestaltet ist, kann der Handynutzer durch eine solche Funktion an wichtige Termine wie Geburtstage oder Arzttermine erinnert werden.
Wichtige Funktionen eines Seniorenhandys
Handys für Senioren sind in der Regel schlicht gehalten, um älteren Menschen die Bedienung zu erleichtern. Die Funktionen gestalten sich daher recht übersichtlich. Nicht alle Handys haben alle Funktionen, wie Leser in den folgenden Absätzen erklärt finden:
- Notruftaste: Die oben bereits erwähnte Notruftaste befindet sich meistens gut erkennbar an der Außenseite des Handys. Je nach Modell muss sie für 2 bis 3 Sekunden gedrückt werden, um einen Notruf auszulösen. Zuvor müssen die Notrufkontakte in den Einstellungen festgelegt werden – es sind je nach Seniorenhandy bis zu 5 Kontakte möglich. Tritt ein Notruf ein und die Taste wird betätigt, ruft das Handy automatisch der Reihe nach alle gespeicherten Kontakte an, bis einer erreicht wurde. Viele Mobiltelefone schicken gleichzeitig eine SMS an die Kontakte und fordern eine aktive Bestätigung des erhaltenen Anrufs per SMS. So soll verhindert werden, dass der Anruf ins Leere läuft oder auf einem Anrufbeantworter landet. Die Notruftaste ist sehr wichtig und kann im gegebenenfalls Leben retten.
- GPS: Eine GPS-Funktion ist vielen Menschen vom Smartphone und der App Google Maps bekannt. Beim Seniorenhandy hat das „Global Positioning System“, wie GPS auch genannt wird, noch eine andere Funktion als die Navigation zum Zielort: Oft verlaufen sich ältere Menschen und finden nicht mehr nach Hause. Das betrifft oft Menschen mit einer Demenz oder Altersvergesslichkeit. Für solche Fälle sind einige Seniorenhandys mit einer GPS-Ortung ausgestattet, die es Angehörigen ermöglicht, die betroffene Person an deren aktuellem Standort abzuholen.
- Direktwahltasten: Die Menüführung kann mit einer Sehschwäche oder einer motorischen Einschränkung schnell zu einer Herausforderung werden. Einfacher sind Direktwahltasten oder Kurzwahltasten, die sich entsprechend programmieren lassen. So können sie ohne Umwege zu Funktionen wie dem Radio, der Taschenlampe, dem Wecker und vielen anderen führen oder eine eingespeicherte Telefonnummer wählen.
- Kamera: Manche Seniorenhandys haben eine integrierte Kamera, deren Auflösung in der Regel aber nicht sehr hoch ist. Für Erinnerungsbilder oder Schnappschüsse ist sie aber ausreichend. Die Bilder lassen sich entweder mit einem USB-Kabel oder über Bluetooth an einen Datenträger übertragen.
- Taschenlampe: Eine Taschenlampe ist ein nützliches Extra, auf das viele Senioren nicht mehr verzichten wollen. Wenn beispielsweise die Glühbirne der Nachttischlampe versagt, kann die integrierte Lampe den Weg zur Toilette oder dem nächsten Lichtschalter ausleuchten.

Quelle: Beitrag veröffentlicht auf homeinstead.ch (-> Link)
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Kommunikation mit Menschen mit Demenz
Menschen mit Demenz leiden häufig am Abbau der kognitiven Fähigkeiten. Es treten Gedächtnisstörungen auf, sie verlieren die Orientierung, das logische Denken ist beeinträchtigt. Bei fortschreitender Demenz erschwert sich zusätzlich das Sprechen oder das Verstehen von Wörtern.
Eine angepasste Kommunikation ist eine der wichtigsten Grundlagen, um Menschen mit Demenz würdevoll zu begegnen, zu betreuen und zu pflegen; gefragt sind Sensibilität, Einfühlungsvermögen und Geduld.
Ein Beispiel, das auf viele Situationen übertragbar ist:
Ein Mann im mittleren Alzheimerstadium isst zum Frühstück gerne Eier. Seine Tochter fragt, ob er heute ein gekochtes Ei oder Rührei möchte. Er entscheidet sich für Rührei. Als die Tochter es serviert, schiebt der Vater den Teller aufgebracht von sich: «Du hörst mir nie zu! Ich wollte ein gekochtes Ei! Das will ich nicht.» Die Tochter reagiert: «Das tut mir leid. Ich habe dich wohl falsch verstanden. Entschuldige bitte. Ich mache dir jetzt gerne ein gekochtes Ei!»
Anhand dieses Beispiels lassen sich Empfehlungen zur respektvollen und würdevollen Kommunikation darlegen.
- Stellen Sie zwei Optionen zur Auswahl
In diesem Fall hat die Frage nach Rührei oder gekochtem Ei den grossen Vorteil, dass die Person mit Demenz spürt, dass sie mitentscheiden darf und die eigene Meinung von Bedeutung ist. Wenn Betreuungspersonen regelmässig für Betroffene entscheiden, kann das ein Gefühl des Ausgeliefertseins vermitteln. Erst im späten Stadium der Erkrankung ist die Wahl zwischen zwei Optionen nicht mehr möglich. Dann ist es wichtig, die Vorlieben der betroffenen Person zu kennen und dieses Wissen bei der Betreuung mit einzubeziehen. - Akzeptieren Sie die Wahrnehmung der erkrankten Person
Im Beispiel ist der Mann überzeugt, dass er ein gekochtes Ei bestellt hat. Diskussionen und Argumentationen sind jetzt sinnlos. Jede Anmerkung, wie zum Beispiel «Das stimmt nicht, du hast Rührei bestellt», bringt nichts. Personen mit Demenz sind nicht in der Lage, sich mit solchen Argumenten auseinanderzusetzen und zu diskutieren – oft reagieren sie aufbrausend und ärgerlich. - Vermeiden Sie klassische W-Fragen
Mit Fragen wie «Warum hast du das gemacht? Wann war der Nachbar letztes Mal bei Dir? Was hast du heute zum Mittag gegessen?» überfordern Sie Menschen mit Demenz; besonders wenn die Krankheit voranschreitet und die kognitiven Fähigkeiten immer mehr verschwinden. Die Betroffenen können sich nicht erinnern, ärgern sich über sich selbst, schämen sich und verzweifeln daran. - Mit geschlossenen Fragen können Sie sich an die Antworten herantasten: «Ich habe die Kartoffelschalen in der Küche gesehen. Hast du dir Bratkartoffeln gemacht?» oder «Dein Nachbar hat mir erzählt, er war gestern zu Besuch bei dir. War es schön?». So ist das Gespräch die Person mit Demenz angenehm und sie wird nicht überfordert.
- Suchen Sie Blickkontakt
Sehr wichtig ist der Augenkontakt. Rufen Sie der Person mit Demenz nicht etwas aus einem anderen Zimmer, von der Seite oder von hinten zu, sondern gehen Sie auf Augenhöhe. Dann sehen Sie, ob die Frage oder Aufforderung verstanden wurde. - Nutzen Sie einfache Sätze mit einer Information
Menschen mit Demenz können zu viele und zu komplizierte verbale Informationen nicht verarbeiten. Sprechen Sie langsam und in kurzen, einfachen Sätzen. Vereinfachen Sie alles so weit wie möglich. Planen Sie wenige Aktivitäten auf einmal. Sagen Sie beispielsweise nicht: «Zieh dich schon mal an. Wir gehen zum Supermarkt, dann hast du einen Arzttermin und wir müssen auch noch in die Apotheke. Danach lade ich dich in dein Lieblingsrestaurant ein und am Abend kommt Petra zu Besuch.» Dies würde die betroffene Person masslos überfordern. Vermitteln Sie jede Information einzeln und zeitlich angepasst. Also nach dem Einkauf im Supermarkt: «Jetzt gehen wir zum Arzt»; nach dem Arzttermin: «Wir gehen jetzt in die Apotheke» usw. - Bestätigen und loben Sie
Menschen mit Demenz wollen sich wie gesunde Menschen zugehörig fühlen und spüren, dass sie wertvoll und willkommen sind. Das erreichen Sie mit positiven Botschaften wie «Schön, dass du da bist» oder «Danke für deine Hilfe».
Wichtig ist, dass Sie das, was sie sagen, auch wirklich so meinen. Menschen mit Demenz haben oft ein feines Gespür und reagieren entsprechend.

Quelle: Eigenrecherche
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Alle Jahre wieder:
Familienfest – Familienstress
Deine Mutter nörgelt an der Weihnachtsgans, dein Partner oder deine Partnerin macht sich Luft, indem er oder sie die Haustür krachend ins Schloss fallen lässt, die Kinder wollen den Heiligabend ohnehin nicht „wie Spießer“ mit dir verbringen, der Enkelsohn mault, weil du ihm nicht das richtige Computerspiel geschenkt hast, die Enkeltochter weigert sich beharrlich, zur Christmette mitzugehen.
Gründe genug, uns ein paar Gedanken zum Weihnachtsfest zu machen.
Ursachen und Gründe, warum Weihnachten häufig mit Streit endet
Wir haben übergrosse Erwartungen an das Fest
Wir verbinden mit dem Weihnachtsfest übergroße romantische Erwartungen: Es schneit, wir sitzen heimelig mit unseren Lieben im Kerzenschein zusammen, erfüllt von Liebe und Geborgenheit. Wenn es dann nicht so kommt, sind wir enttäuscht, zweifeln an uns selbst oder geben unseren Angehörigen die Schuld.
Hektik und Stress strapazieren unser Nervenkostüm
Die Tage vor Weihnachten sind mit Hektik angefüllt: Plätzchen backen, Geschenke suchen und verpacken, für das Festessen einkaufen, den Christbaum schmücken, Weihnachtskarten schreiben, die Wohnung auf Vordermann bringen u.v.m.
So sind wir bereits ziemlich ausgelaugt und laufen mit strapazierten Nerven in die Endrunde ein. Das führt dazu, dass wir gereizt sind, schon kleinste Andeutungen als herbe Kritik auffassen und wenig Geduld bezüglich der Macken unserer Lieben haben.
Alte Familienkonflikte brechen wieder auf
Wir laden aus einem Pflichtgefühl heraus Familienangehörige ein, die wir nicht allzu gut leiden können. Im Laufe des Abends kommen die alten Streitpunkte wieder aufs Parkett. Die Schwiegermutter nervt mit ihrem Jammern über die Nachbarn, der Schwager trinkt mal wieder einen über den Durst, die Schwägerin brüstet sich mit ihren ach so wohlgeratenen Kindern.
Die ganze Familie überfordert uns
Wir sind plötzlich aus unserem Alltag herausgerissen und werden einen ganzen Abend lang mit sämtlichen Familienmitgliedern auf einmal konfrontiert. Wir sind es nicht gewöhnt, zusammen einfach nur glücklich zu sein und den Abend zu genießen.
Wir achten zu wenig auf die Bedürfnisse von uns und den anderen
Wir haben eine ganz bestimmte Vorstellung, was wir unseren Angehörigen anbieten wollen, und übersehen dabei deren Bedürfnisse. Beispielsweise überhäufen wir sie mit einem üppigen Essen: „Und noch einen Teller bitte. Das habe ich doch extra für euch gekocht“.
Wir fühlen uns nicht genug unterstützt
Wir machen uns ununterbrochen in der Küche zu schaffen, während unsere Kinder es sich gemütlich im Wohnzimmer machen, und hadern damit, dass uns niemand hilft. Ganz vorsichtig geäußerte Vorwürfe veranlassen unsere Kinder lediglich zu der Reaktion: „Du bist doch selbst schuld, wenn du so viel machst. Für uns wäre das nicht nötig“.
Wir werden übergriffig und machen Vorwürfe
Wir wollen das Zusammensein nutzen und endlich ganz viel von unseren Kindern über deren Leben, deren Ziele etc. erfahren. Wir sprechen heiße Themen an: „Wann machst du Examen?“, „Wann heiratest du?“ „Warum lässt du so selten etwas von dir hören?“, „Wann kommt denn endlich was Kleines?“, „Warum hast du dich von deinem Mann getrennt?“ Unsere Kinder wehren sich gegen die Übergriffigkeit, indem sie plötzlich wortkarg werden oder uns über den Mund fahren. Oder wir lassen uns auf eine Diskussion über die Erziehung der Enkelkinder ein. „Sei doch nicht so streng mit ihnen“ oder aber „Zu unserer Zeit hätte es das nicht gegeben!“
Geschwisterrivalitäten treten wieder auf
Seit langer Zeit treffen unsere Kinder mal wieder aufeinander. Alte Geschwisterrivalitäten treten auf: Wer musste der Mutter immer helfen? Wer war Papas Liebling? …
Alkohol verstärkt Konfliktsituationen
Der Alkohol fördert die Streitbereitschaft, indem er die Zungen lockerer macht.
Tipps, wie du Weihnachtsstress vermeidest und eine friedliche Stimmung förderst
Mit den folgenden Tipps erfährst du, was du tun kannst, damit Weihnachten mit deinen Lieben harmonisch und glücklich wird.
TIPP 1: Sprich bereits lange vor dem Fest mit deinen Angehörigen ab, wie sich jede:r Einzelne das Fest vorstellt
Teile ein, wer wofür zu welchem Zeitpunkt zuständig ist und delegiere Aufgaben an die anderen. Wer kauft den Christbaum und schmückt ihn? Wer ist für das Dessert, wer für den Hauptgang zuständig? Wer besorgt die Getränke? Womöglich gibt es Diskussionen und Kompromisse müssen gefunden werden. Besser jedoch, es gibt bei der Planung Auseinandersetzungen als an den Festtagen.
TIPP 2: Erlaube dir, aus Traditionen auszubrechen
Wenn niemand bereit ist, dich in deinen Vorbereitungen zu unterstützen, dann überlege, was du an euren Weihnachtstraditionen ändern kannst, damit nicht alle Arbeit an dir hängenbleibt. Muss es wirklich das Fünf-Gänge-Menü sein? Oder ist nicht auch ein (kaltes) Buffet ausreichend? Vielleicht sogar schöner, weil jede und jeder dazu sein Lieblingsgericht beisteuern kann.
TIPP 3: Zwinge niemanden, mit dir Weihnachten zu feiern
Wer überhaupt nicht zum Fest kommen möchte, den solltest du nicht zwingen. Die Person verdirbt dir nur die Stimmung, wenn sie an Heiligabend muffig und widerwillig unterm Christbaum sitzt.
TIPP 4: Überlege, ob du wirklich alle Angehörigen zum gleichen Zeitpunkt einladen willst
Um Konflikte und Streit vorzubeugen, kann es Sinn machen, Personen, von denen du schon im Vorfeld weißt, dass sie kein gutes Verhältnis haben, nicht gemeinsam einzuladen. Triff dich getrennt mit ihnen, das tut euch allen besser.
TIPP 5: Nimm dir nicht gerade Weihnachten zum Anlass, um ernsthafte Grundsatzdiskussionen mit deinen Angehörigen zu führen
Sollte sich dennoch eine Diskussion ergeben, dann übe dich in Toleranz. Lass deinem Gegenüber seine Sichtweise. Toleranz heißt aber nicht Akzeptanz. Du hast das Recht, der Meinung der anderen nicht zuzustimmen: „Ach, so siehst du das. Ich denke da anders.“
TIPP 6: Überlege, welche Aktivitäten du an Weihnachten anbieten könntest
Langeweile kann das Konfliktpotenzial verschärfen. Tatenloses Herumsitzen fördert nur die Unzufriedenheit.
Überlege dir, was du mit deinen Lieben an den Feiertagen aktiv zusammen machen willst: vielleicht mal wieder ein Brettspiel spielen, spazieren gehen oder sich gegenseitig schöne Weihnachtsgeschichten vorlesen?
TIPP 7: Schaffe deinen Lieben Freiräume
Erlaube deinen Gästen, sich auch mal zwischendurch zurückzuziehen und Zeit alleine zu verbringen. Und denk daran: Auch dir tut eine kleine Auszeit vom Familientrubel bestimmt gut.

Quelle: Eigenrecherche
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Treue Begleiter im Alltag – die Vorteile eines Haustieres für ältere Menschen
Wer sich im Alter noch einen Hund, eine Katze oder Vögel anschafft, hat eine lang währende Aufgabe für sich geschaffen. Haustiere brauchen die Liebe und Zuneigung von Herrchen oder Frauchen. Es ist erwiesen, dass Senioren, die Haustiere halten und sich um sie kümmern, deutlich seltener unter Depressionen, Schlafproblemen oder Bluthochdruck leiden.
Soziale Kontakte durch Haustiere
Vor allem Hunde fordern ihre Besitzer regelmäßig. Sie müssen Gassi gehen, wollen spielen oder müssen als Welpe in die Hundeschule. Klar, dass da Herrchen du Frauchen aktiv sein müssen, um am Ball zu bleiben. Der Vorteil: Bei so vielen Aktivitäten bleibt der Kontakt mit anderen Hunde- oder Tierfreunden nicht aus: In der Hundeschule treffen sie auf gleichgesinnte Hundefreunde, das schafft zusätzlich Abwechslung. Das ist allemal besser, als ohne tierischen Freund daheim zu sitzen und in der Einsamkeit oder vor Langeweile Trübsal zu blasen. In Deutschland leben mehr als 30 Millionen Haustiere in rund 15 Millionen Haushalten. Ein Viertel davon sind Menschen über 60 Jahre, die am liebsten Hunde und Katzen halten.
Struktur im Alltag statt Langeweile – Haustiere sorgen immer für Bewegung
Was kann besser gegen Langeweile helfen als ein beschäftigungsreiches Hobby oder eben ein Haustier? Hund, Katze und Co fordern von ihren Besitzern viel Zeit. Es geht um die Pflege, regelmäßige Fütterung, Tierarztbesuche und natürlich auch die Spielchen zwischendurch. Mit anderen Worten: Tierhalter unter den Senioren haben mitunter ein straffes Tagesprogramm. Vor allem mit einem Hund muss der Alltag schon fest durchstrukturiert sein. Dazu gehört vor allem das regelmäßige Gassi gehen nicht nur bei schönem Wetter. Also, statt in den Tag hinein zu dümpeln, müssen sich die Senioren unter den Tierfreunden jeden Tag immer wieder aufs Neue mit ihren tierischen Freunden beschäftigen. Da kann kaum Langeweile aufkommen, die ja letztendlich auch zu Tristesse und alterstypische Erkrankungen wie Depressionen führen kann.
Helfer gegen die Einsamkeit – warum Haustiere so wichtig sind
Viele Menschen im Alter sind alleinstehend. Der Partner ist verstorben, die Kinder sind längst in andere Stadt gezogen und schaffen es nur unregelmäßig, mal zu Besuch zu kommen. Die Einsamkeit ist neben der Langeweile ein großes Problem, das Senioren befallen kann. Also alternativ ein Haustier anschaffen. Neben den vielfältigen Aufgaben bei der Versorgung von Hunden und Katzen gehören auch die Kontakte mit Gleichgesinnten dazu. Zudem tragen Haustiere auch in den eigenen vier Wänden dazu bei, nicht der Einsamkeit zu verfallen. Schließlich ist mit einem Vierbeiner den ganzen Tag Leben in der Bude, wie man so schön sagt. Dabei muss aber auch die Versorgung im Krankheitsfall geklärt sein. Wohin kommt die Katze, der Hund oder der Wellensittich, wenn Herrchen oder Frauchen mal ins Krankenhaus müssen? Sind Nachbarn bereit zu unterstützen? Gibt es Tierpensionen in der Umgebung, die kurzfristig den vierbeinigen Liebling aufnehmen können?
Haustiere als Begleiter auf dem letzten Lebensweg
Irgendwann ist bei manchen älteren Menschen der Punkt gekommen, wo eine eigenständige Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist. Der Umzug in ein Seniorenheim steht an. Das muss nicht allein durch den Eintritt des Pflegefalls begründet sein: Manche ältere Menschen benötigen einfach die Sicherheit, das im Notfall jemand schnell verfügbar ist. Vielleicht ist auch die Wohnung einfach zu groß geworden. Dabei darf das Haustier aber nicht auf der Strecke bleiben. Der Umzug in eine Seniorenheim und die gleichzeitige Abgabe des Haustieres verschaffen ein drückendes Gefühl, frei nach dem Motto: Jetzt kann der Tod kommen. Vom dem spricht man ja sowieso nur hinter vorgehaltener Hand. Mensch und Tier müssen nach dem Tod aber nicht getrennt werden. Mittlerweile gibt es Mensch-Tier-Friedhöfe – wenn auch nur vereinzelt – wo eine Bestattung von Mensch und Haustier gemeinsam möglich sit. Allerdings muss der Menschen zuerst beigesetzt werden. Wenn ihm sein Haustier folgt, kann es eingeäschert in einer Urne im gleichen Grab mit beigesetzt werden. Das ist natürlich auch dann der Fall, wenn das Haustier vorher aus dem Leben scheidet. Dann wird die Urne bis zum Ableben von Herrchen und Frauchen aufbewahrt und danach beigesetzt.

Quelle: Beitrag auf www.opanspitex.ch (-> Link)
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Stürze im Alter
Schuld ist meist gar nicht der Teppich
Ein gewisses Risiko, zu stürzen, besteht in jedem Alter. Oft sind es sportliche Betätigungen oder schlichtweg Unachtsamkeit im Alltag, die zum Fallen führen. Zu diesem alltäglichen Risiko gesellen sich Stürze, die geschehen, weil die Fähigkeit verloren geht, sie zu vermeiden. Das ist nicht selten bei älteren Personen der Fall. Stürze im Alter können teils schwere Folgen nach sich ziehen.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum sich das Risiko, zu stürzen, im Alter erhöhen kann. Möglich ist unter anderem eine Abnahme der Sehkraft, beispielsweise aufgrund von Grauem oder Grünem Star oder einer altersbedingten Netzhautdegeneration. Die Folge können unscharfes Sehen, ein eingeschränktes Sichtfeld und Störungen der Hell-Dunkel-Wahrnehmung sein. Kleine Stolperfallen werden dann häufiger übersehen.
Das Gehör spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Rund jede dritte Schweizerin und jeder dritte Schweizer über 65 ist schwerhörig. Bereits eine geringe Schwerhörigkeit erhöht das Sturzrisiko um das Dreifache. Grund dafür ist, dass deutlich mehr Gehirnzellen angesprochen werden, um die Hörprobleme auszugleichen. Diese sind so nicht mehr für andere Aufgaben wie das Ermöglichen eines sicheren Gangs verfügbar.
Auch die kognitiven Fähigkeiten können abnehmen. Wird während des Gehens gesprochen oder die Umgebung betrachtet, wird die unter Umständen bereits beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit geteilt. Es kann deutlich schneller zum Sturz kommen.
Ein unregelmässiger Gang gehört ebenfalls zu den Hauptursachen für Stürze im Alter. Schon kleine Abweichungen der Schrittlänge können das Risiko deutlich erhöhen. Bereits eine Schwankung von 1.7 Zentimetern verdoppelt die Sturzgefahr. Während jüngere Personen diese Abweichungen oft noch problemlos ausbalancieren können, bereitet dies mit steigendem Alter erheblich mehr Mühe.
Nicht selten stürzen Betroffene, da sie das Gleichgewicht nicht mehr zu halten vermögen oder ein Schwindelgefühl plötzlich auftritt. Rund 30 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer geben an, dass ihnen regelmässig schwindelig wird. Jede zweite Person über 70 erleidet sogar mindestens einen Schwindelanfall im Jahr. Dies oftmals als Folge einer altersbedingten Störung des Gleichgewichtorgans.
Die Kampagne StoppSturz der Spitex
Das Projekt StoppSturz ist interprofessionell und überkantonal. Es verfolgt das Ziel, eine qualitativ hochstehende Sturzprävention für Personengruppen mit erhöhtem Risiko zu etablieren. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Fachkräften der Spitex-Organisationen.
Erkennen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewisse Alarmzeichen für ein erhöhtes Sturzrisiko bei einer Klientin oder einem Klienten, folgt eine Risikoeinschätzung. Diese führen sie auf Grundlage des klinischen Bildes sowie der eigenen pflegerischen Erfahrung durch. Die Fachkräfte ordnen das individuelle Risiko in ein Ampelsystem ein, das aufzeigt, welche weiterführenden Massnahmen notwendig sind.
Bei geringem Sturzrisiko sieht StoppSturz keine weiteren Abklärungen vor. Denkbar sind sturzpräventive Bewegungsangebote, die Gangsicherheit, Gleichgewicht und Kraft trainieren.
Bei einem moderaten Risiko führen die Fachkräfte dagegen eine Sturzanamnese durch. Auf diese Weise decken sie die Ursachen sowie individuelle Risikofaktoren auf. Dementsprechend können passende Massnahmen zur Verringerung des Risikos getroffen werden.
Besteht ein hohes Sturzrisiko, dann wird neben der Anamnese ein zusätzliches multifaktorielles Assessment durchgeführt. Beide Schritte ergeben ein umfassendes pflegerisches Bild der Klientinnen und Klienten und Folgemassnahmen können besonders individuell ausgerichtet werden.

Quelle: Eidgenössisches Departement des Innern EDI | Bundesamt für Gesundheit (-> Link)
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Bedürfnisse und Wünsche am Lebensende
Gemäss der Bevölkerungsbefragung Palliative Care 2017, die im Auftrag des BAG durchgeführt wurde, denken zwar viele Menschen über das Lebensende nach und haben ein Bedürfnis nach voraus-schauender Planung. Konkret umgesetzt wird dieses Bedürfnis aber selten: Nur acht Prozent der Befragten haben mit Gesund-heitsfachpersonen über die Art der Behandlung und Betreuung am Lebensende gesprochen.
In einer repräsentativen Befragung im Auftrag des BAG wurde die Schweizer Wohnbevölkerung (ab 15 Jahren) zu ihren Bedürfnissen und Wünschen am Lebensende befragt. Über 80 Prozent der Befragten gab dabei an, dass sie über das eigene Lebensende nachdenken. 70 Prozent der Befragten wissen, was eine Patientenverfügung ist. Zwei Drittel aller Befragten hat sich bereits schon konkrete Gedanken dazu gemacht, welche Art der Behandlung und Betreuung sie am Lebensende in Anspruch nehmen möchten. Dabei ist rund die Hälfte aller Befragten (53 Prozent) der Ansicht, dass man sich darüber frühzeitig Gedanken machen sollte, das heisst, wenn man noch gesund ist. Unterschiede gibt es nach Alter, Geschlecht und Bildungsstand: Ältere Menschen machen sich über das Lebensende mehr Gedanken als jüngere Menschen. Frauen denken häufiger über das Lebensende nach als Männer und sie wissen häufiger, was eine Patientenverfügung ist. Eine höhere Bildung erhöht tendenziell die Wahrscheinlichkeit, dass Personen sich Gedanken zur Behandlung am Lebensende machen und
zudem wissen, was eine Patientenverfügung ist. Was den Sterbeort angeht, so wünschen sich drei Viertel (72 Prozent) aller Befragten, zu Hause zu sterben.
Menschen am Lebensende
Menschen am Lebensende haben ein Bedürfnis nach Informationen über ihren Zustand. Gemäss Studien möchten Sterbende in Palliative-Care-Einrichtungen wissen, ob zukünftige Schmerzen gut kontrolliert werden können und ihre Würde während des Sterbens – im Sinne von Selbstachtung und persönlicher Identität – bewahrt werden kann. Nur wenige fürchteten sich vor dem Tod, dagegen fürchtet sich fast die Hälfte der Befragten vor dem Sterben. Dies geht einher mit der Angst vieler Menschen, in der letzten Lebensphase an Schmerzen zu leiden. So ist das Bedürfnis, möglichst schmerzfrei zu sterben, für die meisten Menschen zentral. Dies umfasst aber auch psychisch bedingte Leiden wie z. B. Depressionen, starke Angstgefühle oder existenzielle Nöte.
Eine weitere Studie zeigte, dass Patientinnen und Patienten ein grosses Bedürfnis haben, frühzeitig mit ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten oder auch weiteren Betreuenden ihres Vertrauens über ihre Wünsche, die das Sterben und den Tod betreffen, zu sprechen. Sie wünschen einen proaktiven und offenen Dialog durch die Fachleute.
Betreuende Angehörige
Forschungsergebnisse aus Gesprächen mit 30 betreuenden Angehörigen aus allen Landesteilen der Schweiz zeigen, dass die Betreuung von schwerkranken Menschen zu Hause als sehr belastend erlebt wird: Angehörige berichten, dass sie häufig müde und erschöpft sind, sich alleingelassen und unverstanden fühlen. Sie müssen mit Trauer, Leid und Zukunftssorgen umgehen, sind hilf- und machtlos und erleben ihr Leben als fremdbestimmt. Teilweise ist dies durch die körperlich anstrengende Pflegearbeit bedingt. Auch sind nächtliche Störungen häufig, und vor allem in der Sterbephase ist oft ständige Präsenz gefordert. Nebst der Pflege trägt die Vielzahl weiterer Aufgaben zur Erschöpfung bei.
Dazu gehören z. B. die Organisation und Koordination der verschiedenen Leistungserbringer, die Begleitung zu Arztbesuchen, administrative Arbeiten, Haushaltsarbeiten etc. Zeit für soziale Kontaktefehlt. Oft werden Belastungen psychosozialer Art von den Betroffenen höher gewichtet als die physischen Herausforderungen durch die Pflege. Dennoch beschreiben betreuende Angehörige ihre Erfahrungen häufig auch als bereichernd und lohnenswert.

Quelle: Eigenrecherche
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Aktivierende Pflege für mehr Lebensqualität
Gerade in der Altenpflege kann ein aktivierendes Pflegekonzept die Lebensqualität der Pflegebedürftigen deutlich erhöhen. Das gilt sowohl für die ambulante Pflege zuhause als auch für die Pflege in einer Pflegeeinrichtung wie einem Pflegeheim. Besonders in Altenheimen entfällt für Senioren häufig die gewohnte Alltagsgestaltung.
Beschäftigungsmangel und abnehmende Selbstbestimmung erhöhen das Risiko körperlicher und geistiger Erkrankungen. „Selbermachen“ wirkt dagegen nachweislich stabilisierend auf Lebensqualität und Gesundheit.
Die aktivierende Pflege wird als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden. Ziel ist, dass der Pflegebedürftige langfristig eine größtmögliche Selbstständigkeit bei der Durchführung alltäglicher Bewegungsabläufe wiedererlangt. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der individuellen Ressourcen des Betroffenen. Ziel der Aktivierungsmaßnahmen ist nicht, den Pflegebedürftigen körperlich oder geistig zu überfordern, sondern ihn zu ermutigen und ihn in seinem eigenen Agieren zu stärken.
Natürlich ist aktivierende Pflege zunächst zeitaufwändiger und mühsamer als eine reine Versorgungspflege. Und das gilt gleichermaßen für den Pflegenden wie den Pflegebedürftigen, für den die Rückkehr in ein bewegteres Leben durchaus anstrengend sein kann. Doch langfristig lohnt sich der anfängliche Mehraufwand: Nach einer erfolgreichen Lernphase können sich die Senioren in vielen Bereichen wieder selbst helfen und demzufolge sinkt der Pflegeaufwand erheblich. Außerdem lässt sich durch die Anleitung zu einem bewegteren Leben Immobilität und der damit einhergehende pflegerische Mehraufwand vermeiden.
Aktivierung in der häuslichen Pflege
Aktivierende Pflege ist im Seniorenheim unvermeidlichen Einschränkungen durch Zeitmangel, Schichtwechsel des Pflegepersonals etc. unterworfen. Bei der häuslichen Pflege hingegen lassen sich entsprechende Maßnahmen freier und individueller planen. Dabei sollten Sie nicht zu hohe Anforderungen an den pflegebedürftigen Angehörigen und sich selbst stellen. Hier ein paar Tipps:
- Einen idealen Einstieg in die aktivierende Pflege zuhause bietet ein Pflegkurs mit entsprechendem Schwerpunkt. In der Regel helfen die Krankenkassen bei der Suche nach einem passenden Kursangebot.
- Halten Sie Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und informieren Sie sich über die körperlichen Fähigkeiten Ihres pflegebedürftigen Angehörigen. Auf dieser Grundlage können Sie anschließend Selbsthilfemaßnahmen erarbeiten.
- Aktivierende Pflege erfordert Geduld. Versuchen Sie dennoch, Ihren Angehörigen so viel wie möglich selbst tun zu lassen. Das fördert nicht nur dessen Selbstwertgefühl und Unabhängigkeit, sondern auch den gegenseitigen Respekt.
- Sprechen Sie mit dem Betroffenen darüber, welche Maßnahmen er selbst übernehmen kann und möchte.
- Überprüfen Sie immer wieder, wie gut oder schlecht Ihr Angehöriger mit den Selbsthilfetätigkeiten zurechtkommt und ob vielleicht mehr oder weniger Unterstützung vonnöten ist.
- Bereits kleine Dinge, die Ihr Angehöriger selbst verrichtet, stärken das Selbstbewusstsein und entlasten Sie als Pflegenden.
Beispiele für einen bewegten Tag
Im Rahmen eines aktivierenden Pflegeplans, sei es zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung, steht der Pflegende dem Pflegebedürftigen idealerweise in möglichst vielen Bereichen des täglichen Lebens motivierend, beratend und anleitend zur Seite. Um aktivierende Pflege zu praktizieren, braucht der Pflegende entsprechendes Fachwissen und praktisches Pflegewissen. Dazu gehören z. B. Kenntnisse über Hilfsmittel und Pflegetechniken sowie deren sinnvoller Einsatz zur Unterstützung des Pflegebedürftigen. Beispiele hierfür sind:
- Körperpflege: Der Pflegende motiviert zum selbstständigen Waschen, stellt die nötigen Hilfsmittel bereit und erklärt deren Benutzung. Kann der Betroffene sich nicht mehr eigenständig waschen, übernimmt der Pflegende nicht komplett die Körperwäsche, sondern führt lediglich die Hand des Pflegebedürftigen.
- Toilettengang: Der Pflegende unterstützt die selbstständige Toilettenbenutzung und Intimhygiene unter maximal möglicher Wahrung der Intimsphäre. Bei Inkonitenz besprechen Pflegender und Pflegebedürftiger die Problematik gemeinsam und suchen nach Lösungswegen.
- An- und Ausziehen: Der Pflegende respektiert die Kleiderauswahl des Pflegebedürftigen und unterstützt ihn beim An- und Ausziehen nur soweit wie unbedingt nötig.
- Ernährung: Der Pflegende lässt dem Pflegebedürftigen ausreichend Zeit zum Essen und Trinken. Dabei steht die Eigenständigkeit des Vorgangs im Vordergrund, die Tischetikette tritt in den Hintergrund.
- Beschäftigungs- und Bewegungsangebot: Der Pflegende motiviert den Pflegebedürftigen zur Teilnahme an Seniorengymnastik und anderen Gruppenaktivitäten.
Auswandern nach der Pensionierung:
Rentner profitieren vom starken Franken – doch es gibt einiges zu beachten
Manche Rentner fragen sich, ob sie sich bei den sinkenden Renten-Umwandlungssätze der vergangenen Jahren den Ruhestand in der Schweiz überhaupt leisten können – und ob sich nach der Pensionierung nicht der Umzug ins Ausland lohnen könnte.
Andere suchen in der dritten Lebensphase das Abenteuer, die Wärme oder einen besseren Lebensstandard.
Unterschätzen sollte man einen solchen Schritt allerdings auf keinen Fall. Beim dauerhaften Wegzug aus der Schweiz sind folgende Punkte zu beachten:
1. Sich mit dem Auswanderungsland vertraut machen
Um Überraschungen zu vermeiden, ist es natürlich ratsam, sich mit dem geplanten Auswanderungsland vertieft zu befassen. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) empfiehlt, dieses vor dem Entschluss zur Übersiedlung mehrmals für längere Zeit – also zwei bis drei Monate – sowie zu unterschiedlichen Jahreszeiten zu besuchen.
Auch Finanzberater raten, sich bereits frühzeitig – sprich fünf bis zehn Jahre vor der geplanten Auswanderung – mit dem Land vertraut zu machen. Dabei ist der Austausch mit Menschen, die diesen Schritt gemacht haben, besonders wichtig. «Auswandern scheitert oft an den Soft-Faktoren», sagt Tashi Gumbatshang, Vorsorgespezialist bei der Bankengruppe Raiffeisen. Dazu zählt er etwa das Klima oder die Mentalität der Menschen.
Zudem gilt es sich ein Bild der möglichen Lebenshaltungskosten zu machen. Sich mit den lokalen Verhältnissen besonders gut vertraut machen sollte man sich, wenn man eine Immobilie kaufen oder bauen will. In einigen Ländern gibt es Beschränkungen für Ausländer. Diese Punkte gelten natürlich weniger für ehemalige in die Schweiz Zugewanderte, die nun wieder «auswandern» und möglicherweise sogar noch ihren alten Pass aus dem Herkunftsland besitzen.
2. Sich über die Einreise- und Aufenthaltsbedingungen informieren
Das EDA weist auf die Unterschiede bei den Einreise- und Aufenthaltsbedingungen in verschiedenen Ländern hin. Manche Länder seien sehr zurückhaltend, was die Erteilung von Daueraufenthaltsgenehmigungen für pensionierte Neueinwanderer angehe. In anderen Ländern verbesserten sich die Aussichten auf eine Genehmigung, wenn man im Land investiere.
Einige Staaten haben ein spezielles Rentnervisum, das mehrere Jahre gültig ist und verlängert werden kann. Um ein solches zu erhalten, muss man meistens ein bestimmtes Einkommen, das man lebenslang erhält, vorweisen. Andere Staaten verlangen laut der Behörde die Hinterlegung einer bestimmten Geldsumme als Depot auf einer Bank, oftmals seien dies 50 000 Franken oder mehr. Im Allgemeinen müssten Pensionierte auch eine Krankenversicherung vorweisen.
3. Eine genaue (Steuer-)Planung ist sehr wichtig
«Die Steuervorschriften muss man sehr genau klären», sagt Gumbatshang. Es bestehe die Gefahr von Doppelbesteuerungen. So ist zu prüfen, ob zwischen dem Auswanderungsland und der Schweiz ein Abkommen besteht, mit dem doppelte Besteuerungen vermieden werden. Raiffeisen rät, diesbezüglich die kantonale Steuerverwaltung oder das Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen (SIF) sowie die zuständige Steuerverwaltung im neuen Land zu kontaktieren.
Grundsätzlich ist man nach einer Auswanderung am neuen Wohnsitz steuerpflichtig. Das heisst aber nicht, dass man in der Schweiz überhaupt keine Steuern mehr zahlen muss. Raiffeisen weist darauf hin, dass die Schweiz beispielsweise auf Kapitalbezüge aus der Pensionskasse und der Säule 3a trotzdem eine Quellensteuer erhebt. Laut dem EDA besteht zudem für das in der Schweiz befindliche unbewegliche Vermögen – beispielsweise Immobilien – sowie Geschäftserträge weiterhin eine beschränkte Steuerpflicht. Knifflig wird es unter Umständen, wenn man Vermögen vererben will. Hier gilt es, sich mit den entsprechenden Gesetzen im Auswanderungsland sowie in den Ländern, in denen die Nachkommen leben, auseinanderzusetzen. Eine gute Beratung und Planung ist hier ebenfalls sehr wichtig.
Laut der UBS bieten einige Länder Vorzugssteuerregelungen für Rentner an, die dauerhaft umziehen. Diese Steuervorteile erfolgten in Form von Pauschalsteuersätzen oder Steuervergünstigungen – sie sind aber möglicherweise von einem Mindesteinkommen oder -vermögen oder von einem Immobilienkauf abhängig. Dies sei beispielsweise der Fall in Portugal, Malta, Griechenland oder Italien. Die Steuervorteile seien manchmal zeitlich begrenzt.
4. Auswanderer sollten das Währungsrisiko einkalkulieren
Laut Gumbatshang können AHV-Renten sowie Gelder aus der beruflichen und privaten Vorsorge im Allgemeinen an jeden beliebigen Wohnort überwiesen werden. Um Verzögerungen und Unklarheiten zu vermeiden, sei es ratsam, der Ausgleichskasse beziehungsweise der Pensionskasse den geplanten Umzug frühzeitig mitzuteilen. Ergänzungsleistungen (EL) lassen sich derweil nur in der Schweiz beziehen. Dasselbe gilt für Hilflosenentschädigungen.
Laut der UBS haben Schweizer Staatsangehörige das Recht, AHV-Renten im Ausland zu beziehen – bei Personen ohne Schweizer Pass, die in der Schweiz gearbeitet haben, sei dies nicht immer der Fall.
Die Grossbank weist in einer Studie auf das Währungsrisiko hin, welches besteht, wenn das Einkommen und die Ausgaben in unterschiedlichen Währungen erfolgen. Bei einer Ansiedlung in den USA und einem Finanzplan in Dollar könnte beispielsweise eine Aufwertung des Dollars gegenüber dem Franken diesen Plan erheblich stören. Um dies zu verhindern, ist der Einsatz von Finanzinstrumenten zur Währungsabsicherung eine Möglichkeit. Diese haben allerdings oftmals ihren Preis. Gegenüber den meisten Währungen hat sich der Franken in den vergangenen Jahrzehnten aufgewertet.
5. Freiwillige AHV prüfen bei vorzeitigem Ruhestand
Raiffeisen weist darauf hin, dass man mit der Abmeldung in der Schweiz nicht mehr länger der obligatorischen AHV untersteht. Befinde sich das Zielland innerhalb der EU beziehungsweise der Efta, greife der obligatorische Sozialversicherungsschutz des Gastlandes – der oft tiefere Leistungen vorsehe –, und man könne nicht weiter in die AHV einzahlen. Bei einer Auswanderung in ein Nicht-EU-Land vor dem ordentlichen Pensionsalter könne man der freiwilligen AHV beitreten, um Beitragslücken zu vermeiden.
6. Vorbezug von BVG-Vorsorgeguthaben und Säule 3a möglich
Leistungen aus der beruflichen Vorsorge sind im Vorsorgereglement der entsprechenden Pensionskasse geregelt. Viele Reglemente sehen dabei Frühpensionierungen vor. Werde die Erwerbstätigkeit nach dem Alter von 59 beziehungsweise 60 Jahren aufgegeben und das reglementarische Rentenalter ist noch nicht erreicht, werden die Altersguthaben der beruflichen Vorsorge laut EDA auf eine Freizügigkeitseinrichtung überwiesen. Diese könne dann in Kapitalform jederzeit bezogen werden. Die Leistungen aus der Säule 3a können unabhängig vom Wohnsitz ab dem Alter von 59/60 Jahren bezogen werden.
7. Kranken- und Unfallversicherung: informieren und planen
Laut UBS muss beim Rentenbezug aus der Schweiz bei einem Wohnsitz in einem EU- oder Efta-Land die Grundversicherung in der Schweiz abgeschlossen werden. Dies sähen die Gesundheitsabkommen vor, welche die Schweiz mit diesen Ländern hat. In einigen dieser Länder gebe es aber die Möglichkeit, sich dennoch für das lokale Gesundheitssystem zu entscheiden. Arzt- und Spitalkosten im Ausland können in diesem Fall jedoch teuer werden. Deshalb ist es wichtig, sich mit einem entsprechenden Versicherungsschutz auseinanderzusetzen.
Laut EDA ist die gesetzliche Krankenversicherung in der Schweiz bei einem Wegzug in ein Land ausserhalb von EU oder Efta nicht mehr möglich. In diesem Fall müssen Auswanderer eine internationale Versicherung abschliessen. Das kann ab einem gewissen Alter sehr ins Geld gehen.
Zudem ist man laut der Behörde nur obligatorisch gegen Unfall versichert, wenn man in der Schweiz erwerbstätig ist. Bei allen anderen Personen seien Unfälle über die Krankenversicherung gedeckt. Folglich gelte es zu klären, ob eine Weiterversicherung gemäss Krankenversicherungsgesetz in der Schweiz nach der Auswanderung möglich sei, beispielsweise bei einer Niederlassung in einem EU- oder Efta-Land. Scheidet man aus der Grundversicherung aus, ist die Unfallversicherung selbst zu organisieren.
8. Schweizer Banken sind teilweise streng bei Auslandschweizern
In den vergangenen Jahren haben viele Schweizer Banken Geschäftsbeziehungen mit Auslandschweizern aufgelöst oder die Bedingungen strenger gestaltet. Die Gründe hierfür hängen mit dem veränderten regulatorischen Umfeld und steuerrechtlichen Anforderungen zusammen, wie das EDA ausführt. Andere Finanzhäuser verlangen höhere Gebühren für die Kontoführung und verschärfen die Bedingungen. Dies sollten Auswanderungswillige beachten und frühzeitig den Kontakt zu ihrer Bank suchen.

Quelle: Eigenrecherche
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Leben nach dem Schlaganfall
Ein akuter Schlaganfall ist ein lebensbedrohliches Ereignis und für die Betroffenen, ihre Angehörigen und Freunde mit Ängsten und hohen Belastungen verbunden. Im besten Fall bleiben nach einer sofortigen fachgerechten Behandlung keine gesundheitlichen Probleme bestehen – fast jeder zweite Überlebende eines Schlaganfalls hat ein Jahr später keine Behinderungen mehr.
In vielen Fällen sind die Betroffenen allerdings ihr Leben lang auf Hilfe angewiesen.
Zurück in den eigenen vier Wänden
Während in der Klinik Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte für die nötige Sicherheit gesorgt haben, ändert sich die Situation mit der Rückkehr in die eigenen vier Wände meist völlig. Die Wohnung sollte deshalb dem Betroffenen und seinen möglichen Behinderungen angepasst werden.
Um dem Kranken die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben so leicht wie möglich zu machen, können weitere Anpassungen in der Wohnung erforderlich sein, wie z. B.:
- Das Bett sollte der Pflegesituation angepasst werden (ggf. mehr Kissen). Es sollte außerhalb von Zugluft stehen und dem Kranken ermöglichen, durch ein Fenster nach draußen schauen sowie Besucher schon beim Eintreten sehen zu können.
- Ein Beistelltisch direkt neben dem Bett erleichtert die Ablage von Gegenständen. Auch eine oder mehrere bequeme Sitzgelegenheiten für Besucher sollten nicht fehlen.
- Lampen müssen ausreichend hell, aber blendfrei sein. Der Kranke sollte sie mit einem einfachen Griff selbst ein- und ausschalten können.
- Ein Telefon, das sich in Reichweite des Kranken befindet, erhöht die Sicherheit und erleichtert die Kommunikation.
- Ein leicht bedienbares Radio, Fernsehgerät und/ oder ein Computer mit Internetanschluss helfen dem Kranken, zu kommunizieren und informiert zu bleiben.
- Bilder an der Wand, Blumen, Vorhänge und frische Farben machen den Raum freundlicher
Wie können Angehörige helfen?
Den Schlaganfall nicht klein reden
Eine der wichtigsten Grundregeln ist, stets den Respekt vor dem Kranken zu bewahren. Und das sollte schon in der Klinik beginnen: Gespräche zwischen Angehörigen über den Patienten oder Gespräche mit dem Arzt über die mögliche Entwicklung gehören nicht an das Krankenbett. Auch gut gemeinte Bemerkungen wie „Das wird schon wieder!“ oder „Du musst dir bloß genug Mühe geben!“ werden weder der Situation gerecht, noch motivieren sie den Kranken. Möglicherweise sieht er sich Erwartungen ausgesetzt, die er nicht erfüllen kann.
Den Kranken fordern und fördern
Besser als überhöhte Erwartungen zu schüren ist es, den Kranken bei seinem Bemühen, alte Fähigkeiten wieder neu zu erlernen, nach Kräften zu unterstützen. Dabei darf er durchaus auch heraus-gefordert werden. Z. B. sollten Freunde und Angehörige den Kranken immer von der gelähmten Seite ansprechen und damit seine Aufmerksamkeit auf die gelähmten Gliedmaßen lenken. Sie bringen ihn damit zu einer inneren Bewegung, auch wenn er sich nicht rührt. Bieten Sie dem Kranken auch immer wieder an, gemeinsam etwas zu unternehmen, was Spaß macht und Selbstvertrauen gibt. Das kann z. B. Malen, Fotografieren, Spielen oder auch ein Ausflug sein.
Kommunikation pflegen
Diskutieren, Small Talk halten, Zeitung lesen, fernsehen, im Internet unterwegs sein – gerade für Kranke hat Kommunikation eine herausragende Bedeutung. Der Austausch von Meinungen und Informationen zeigt ihnen, dass das gesellschaftliche Leben nicht an ihnen vorübergeht. Regelmäßige Gespräche ermöglichen außerdem, Ängste, Zweifel, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Um ein Gespräch in Gang zu bringen, eignen sich offene Fragen am besten. Sie überlassen dem Kranken die Möglichkeit, so ausführlich zu antworten, wie er es möchte.
Kosten von betreutem Wohnen in der Schweiz
CURAVIVA Schweiz, senesuisse, Pro Senectute Schweiz und Spitex Schweiz haben in einem gemeinsamen Projekt die Formen und Kosten des «Betreuten Wohnens» untersucht. Erkenntnisse aus der Fachliteratur wurden zusammengefasst, Interviews mit Expertinnen und Experten geführt und eine Umfrage bei Personen der Langzeitpflege und der Politik in einer Arbeitsgruppe ausgewertet.
Über das Wohnangebot im Betreuten Wohnen ist man sich einig. Es umfasst vorwiegend barrierefreie 1-, 2- und 2½-Zimmer mit eigener Küche, Bad/WC. Neu wird pflegerisch-betreuerische Unterstützung im Betreuten Wohnen in vier Stufen definiert. Auf der Stufe D wird lediglich Entlastung im Haushalt angeboten. Auf Stufe C wird der Erhalt und die Förderung eigener Fähigkeiten ins Zentrum gestellt. Eine Fachperson steht als Ansprechpartner zur Verfügung. Auf Stufe B werden alle Aspekte pflegerisch-betreuerischer Aufgaben übernommen. Vorhandene Ressourcen der Person und ihrer Angehörigen sowie relevante Gesundheitsfaktoren und -risiken werden systematisch erfasst. Dafür stehen Fachpersonen rund um die Uhr zur Verfügung. Betreutes Wohnen auf der Stufe A ermöglicht das Verbleiben in der Wohnung bis zum Lebensende. Das Unterstützungsteam wird durch spezialisierte Fachpersonen für Palliativpflege, für Demenz, für psychische Krankheiten oder Suchterkrankung ergänzt. Auf den Stufen A und B wird der Effekt auf die Selbstpflege-Fähigkeiten und die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner systematisch evaluiert. In allen Stufen gilt als Qualitätskriterium inwieweit Würde, das Gefühl der Selbstständigkeit und Autonomie im Betreuten Wohnen erhalten werden können.
Im Folgenden werden die erhobenen empirischen Daten (Mengen/Kostengrössen) in ihrer aufbereiteten Form dargestellt und analysiert. Dies geschieht aus erwähnten Gründen getrennt für den Alters- und den Behindertenbereich.
Kosten des betreuten Wohnens im Altersbereich
Für den Altersbereich werden die Daten zuerst pro Leistungsgruppe «Mietkosten», «Grundleistungen / Vorhalteleistungen», «Dienstleistungen», «Pflegeleistungen» und «Betreuungsleistungen» und ggf. «weiteren Betriebskosten» ausgewertet und beschrieben. Dabei wird pro Stufe detailliert ausgewiesen, aus welchen Einzelleistungen sich die Gesamtsumme pro Leistungsgruppe zusammensetzt. Anschliessend wird ein Zusammenzug der Leistungsgruppen vorgenommen, damit die Gesamtkosten pro Stufe nebeneinandergestellt werden können. Aus den Zwischensummen wird am Ende pro Stufe ein Preis festgelegt, der aufzeigt, was das betreute Wohnen pro Stufe im Durchschnitt kostet (Pricing pro Stufe). Die Kosten werden immer für eine/n alleinwohnende/n Bewohner/in des betreuten Wohnens pro Monat ausgewiesen.
Mieten inklusive allgemeine Nebenkosten
Die durchschnittlichen Mietpreise variieren je nach Wohnungsgrösse zwischen rund 1‘000 CHF bis knapp 2‘000 CHF. Die durchschnittlichen Mietpreise für eine betreute Wohnung über alle Wohnungsgrössen hinweg bewegen zwischen 1‘574 CHF (Stufe B) und 1‘792 CHF (Stufe A) pro Monat. Dies deutet darauf hin, dass die Stufe des betreuten Wohnens nur bedingt einen Einfluss
auf die Höhe des Mietpreises hat: Die durchschnittliche Miete über alle Wohnungsgrössen hinweg ist in unserem Sample bei Stufe B tiefer als bei Stufe D und C. Die unterschiedlichen Mietpreise je Anbieter, die sowohl vom strukturellen Setting (städtisch / ländlich, Skaleneffekte durch grössere Siedlungen, Alter der Wohnungen etc.) als auch von der Unternehmensstruktur (gewinnorientiert, gemeinnützig) beeinflusst sind, scheinen stärker ins Gewicht zu fallen als die Stufe des betreuten Wohnens.
«Grundleistungen» / «Vorhalteleistungen» des betreuten Wohnens
Für die Bereitstellung einer Ansprechstelle für Anliegen, wie sie für Stufe D gemäss Modell verlangt wird (telefonische Erreichbarkeit), fallen in den Betrieben Kosten zwischen 10 und 30 CHF pro Person an. Im Durchschnitt sind es 17 CHF pro Monat. Die persönliche Präsenz (unterschiedliche Anforderungen pro Stufe) kostet je nach Stufe im Durchschnitt zwischen 22 und 137 CHF pro Monat. Dazu gilt festzuhalten, dass bei Stufe B und A in vielen Betrieben diese Leistung über die 24-h-Präsenz einer Fachperson, die auch für einen Notfalleinsatz bereit wäre, gedeckt ist und in diesen Fällen keine allgemeinen Anlaufstelle – oder nur ein sehr reduziertes Angebot – angeboten wird. Die Kosten für die Bereitstellung einer solchen Anlaufstelle fallen pro Betriebe sehr unterschiedlich aus (Spannbreite von 10 bis 600 CHF pro Monat; stark abhängig von der effektiven Präsenz.
«Dienstleistungen» / «Hauswirtschaftliche Leistungen»
Je nach Stufe fallen für den Wäscheservice durchschnittlich 35 CHF (Stufe D) bis 393 CHF (Stufe A) pro Person und Monat an. Die Wäsche wird entweder mit einem Kilopreis, der je nach Betrieb zwischen 1.50 CHF und 16 CHF variiert oder – eher selten – mit einem Stundenansatz (45-60 CHF) verrechnet. Auf Stufe D und C wird diese Leistung häufig gar nicht oder nur in kleinen Mengen in Anspruch genommen, auf Stufe A gehört die Wäsche (inkl. Bettwäsche etc.) meist pauschal zum Angebot mit dazu und kostet entsprechend dem höheren Leistungsumfang auch deutlich mehr.
Für Unterstützung im Haushalt (insb. Reinigung) fallen pro Stufe durchschnittlich 133 CHF (Stufe D) bis 443 CHF (Stufe A) pro Monat an. Dies deckt einen Leistungsumfang von durchschnittlich drei Stunden Unterstützung/Hilfe pro Monat auf Stufe D bis rund neun Stunden Unterstützung/Hilfe auf Stufe A. Die Kosten pro Stunde bewegen sich um rund 50 CHF; die Kosten pro Stunde variieren je nach Betrieb jedoch relativ stark (20-87 CHF pro Stunde).
Pflegeleistungen und Betreuungsleistungen
Wenig erstaunlich ist, dass auf allen Stufen die Kosten pro Stunde von der Komplexität der erbrachten Leistungen abhängen, da damit i.d.R. das nötigte Ausbildungsniveau der leistungserbringenden Person verbunden ist. Auf allen Stufen sind die durchschnittlichen Kosten pro Stunde für Leistungen der Abklärung, Beratung und Koordination – unabhängig davon, ob es um Pflege- oder Betreuungsleistungen geht – am höchsten (durchschnittlich 112 bis 163 CHF pro h), gefolgt von Leistungen zur Untersuchung und Behandlung (91 bis 115 CHF pro h). Für Massnahmen der Grundpflege (73 bis 98 CHF pro h) und «einfachere» Betreuungsleistungen (68 bis 77 CHF pro h) fallen die im Vergleich tiefsten Kosten an. Man kann erkennen, dass die Bandbreite der Kosten pro Stunde innerhalb einer Stufe je Leistungsgruppe pro Betrieb sehr gross ist.


Quelle: Eigenrecherche
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Die Pflege schwer kranker und behinderter Kinder – Informationen für betroffene Eltern
Probleme während der Geburt, Gendefekte, Unfälle, Infektionen oder andere Erkrankungen – Ursachen für Behinderungen kann es viele geben. Ob allerdings ein Kind von Geburt an behindert ist oder sich die Behinderung danach ergibt, ob es körperlich und/oder geistig beeinträchtigt ist: die Not und die Ratlosigkeit der Eltern sind immer groß. Sie müssen bürokratische Hürden überwinden, neue Fähigkeiten entwickeln, Krisen bewältigen, ihr Improvisationstalent perfektionieren und immer wieder Kraft für eine unendliche Geduld finden.
Von der Klinik nach Hause – die ersten Schritte
In erster Linie sind es natürlich medizinische Kriterien, die bestimmen, wann ein krankes Kind aus der Klinik nach Hause entlassen werden kann. Gleich danach spielen allerdings die Eltern selbst, der Rest der Familie und das nähere Umfeld die wichtigsten Rollen. In der Klinik sind die Abläufe fest vorgegeben, helfende und ratgebende Personen sind meist auf Zuruf da. In den eigenen vier Wänden ist dagegen zunächst alles neu und die Familie ist weitgehend allein mit dem Kind. Der Schritt von der Klinik nach Hause will deshalb gut vorbereitet sein.
- Bedenken Sie dabei, dass Sie 4 bis 8 Wochen brauchen, um sich selbst und Ihr Umfeld auf die neue Situation einzustellen und die Wohnräume entsprechend einzurichten.
- Planen Sie die Entlassung Ihres Kindes aus der Klinik deshalb gründlich und rechtzeitig, am besten gemeinsam mit dem medizinischen und therapeutischen Personal sowie mit den Pflegekräften.
- Listen Sie in diesen Gesprächen auf, was auf Sie zukommen wird, etwa welche Pflegetechniken Sie erlernen müssen und welche Geräte und Materialien Sie benötigen.
- Lassen Sie sich Pflegetechniken und den Umgang mit Geräten ausführlich in der Klinik zeigen – so lange, bis Sie es selbst beherrschen.
- Stimmen Sie einer Entlassung Ihres Kindes erst zu, wenn Sie sicher sind, dass Sie und Ihre Familie gut vorbereitet sind und alle zu Hause benötigten Utensilien und Geräte vorhanden sind.
- Kontaktieren Sie – sofern vorhanden – den sozialen Dienst der Klinik. Dort wird man Sie unter anderem mit Tipps zu ambulanten Pflegediensten, weiterführenden Adressen und Kontaktdaten
von örtlichen Hilfeangeboten versorgen. - Kontaktieren Sie geeignete Pflegedienste, sozialmedizinische Dienste und eventuell die Firmen der wichtigsten Geräte. Klären Sie alle wichtigen Servicetelefonnummern, Kontakte und Notfallruf-nummern ab und bewahren Sie die Daten stets griffbereit auf.
- Bitten Sie das medizinische und therapeutische Personal sowie die Pflegekräfte um einen abschließenden Bericht, der auch Vorschläge für die weitere Behandlung und die Rehabilitation Ihres Kindes beinhaltet.
- Informieren Sie die kinderärztliche Praxis und/oder Ihre hausärztliche Praxis über die Entlassung Ihres Kindes.
- Finden Sie heraus, welche der umliegenden Kinderkliniken im Notfall die am besten geeignete für Ihr Kind ist.
- Nehmen Sie den Kontakt zu Selbsthilfegruppen auf. Das Gespräch mit anderen Eltern gibt Ihnen emotionale Unterstützung und liefert wertvolle Zusatzinformationen.
- Wenden Sie sich an die Gemeinde oder Kirchengemeinde Ihres Wohnortes. So erfahren Sie unter anderem von familienentlastenden Diensten, Sozialstationen, Familien- und Haushaltshilfen
sowie Möglichkeiten der Kurzzeitpflege.
Wo gibt es psychische Unterstützung für Eltern?
Die schwere Erkrankung oder Behinderung eines Kindes verändert das Miteinander in der Familie von Grund auf. Zwar ist das Klischee, Ehen würden an der Behinderung des Kindes zerbrechen, falsch.
Doch die sich aus der Behinderung ergebenden Belastungen stellen ohne Zweifel große Risikofaktoren für die Ehe oder Partnerschaft der Eltern dar.
Besonders der hohe Zeitaufwand für die Versorgung des Kindes belastet die Eltern sehr. Sie müssen oft ihre Bedürfnisse zurückstellen, Lebensziele aufgeben und auf Selbstverwirklichung weitgehend verzichten. Zeit für Entspannung, Freundschaften
oder den Ehepartner ist kaum mehr da, hinzu kommen häufig erhebliche finanzielle Belastungen.
Gespräche mit Vertrauten können oft schon zu einer Entlastung beitragen. Wenn allerdings Ratlosigkeit und Stimmungstiefs häufiger auftreten und zu einer eigenständigen Erkrankung zu werden drohen, dann sollten Eltern nicht zögern, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Denkbar sind zum Beispiel Gesprächstherapien, die Ihre hausärztliche Praxis vermitteln kann. Viele Kirchengemeinden haben zudem eine Behindertenseelsorge, die die gesamte Familie über lange Strecken begleitet.
Was tun, wenn die Geschwister sich vernachlässigt fühlen?
Vernachlässigte oder überforderte Geschwister senden unterschiedliche Signale aus. Es kann zum Beispiel passieren, dass das gesunde Kind plötzlich ungewohnt aggressiv ist oder das kranke Geschwister nachahmt. Manche Kinder ziehen sich auch zurück
oder lassen plötzlich mit ihren Leistungen in der Schule nach. Möglich ist auch, dass sich ein Kind zu Hause mustergültig verhält und die Eltern erst von den Lehrern erfahren, dass ihr Kind große Probleme mit Mitschülern hat.
Wenn Eltern diese Signale allerdings frühzeitig erkennen, haben die gesunden Geschwister gute Chancen auf eine ganz normale Entwicklung. Offene Gespräche über die Situation sowie Ausflüge
oder Urlaube, bei dem sich zumindest ein Elternteil nur dem gesunden Kind widmet, sind gute Ansätze, um die Situation zu entspannen. Außerdem helfen oft der Austausch mit gleich betroffenen Eltern und der Rat von Menschen, die sich mit diesen Problemen sehr gut auskennen. Bewährt haben sich auch Angebote, bei denen sich Geschwisterkinder untereinander austauschen können.

Quelle: Eigenrecherche
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Großeltern wirken Wunder für das kindliche Selbstbewusstsein
Großeltern haftet immer dieses böse Vorurteil an, sie würden die Kinder verwöhnen. Ein Stück weit stimmt das mit Sicherheit, doch es ist durchaus auch gut für ihre Entwicklung, wenn Oma und Opa sie ein bisschen verwöhnen. Kinder lernen schnell, dass sie bei ihren Großeltern besonders behandelt werden, weil sie für Oma und Opa etwas ganz Besonderes sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie vom Rest der Welt erwarten, immer so behandelt zu werden wie bei Oma und Opa.
Kinder lernen, wie andere Menschen leben
Das Haus der Großeltern kann der perfekte Ort sein, um Kindern zu zeigen, dass sie auch bei anderen zu Hause sicher sind und geliebt werden. Für Kinder ist es wichtig zu sehen, wie andere Beziehungen funktionieren, welche Regeln in anderen Haushalten herrschen und dass sie sich auch dort geborgen und wohlfühlen können. Dies hilft ihnen dabei, Trennungsängste abzubauen oder vorzubeugen und lässt sie auch offener für Neues sein.
Kinder lernen von ihren Großeltern
In unserer hektischen, digitalen Zeit fehlt es Eltern oftmals an Gelegenheiten, um ihren Kindern ein paar einfache handwerkliche Fähigkeiten beizubringen. Viele Eltern wissen auch einfach selbst nicht mehr, wie man stickt oder etwas repariert. Großeltern haben dagegen nicht nur die Zeit ihren Enkeln diese Dinge beizubringen, sie haben auch die nötige Geduld dazu. Großeltern müssen nicht von einem Termin zum nächsten hetzen und können den Kindern daher in aller Ruhe beibringen, wie beispielsweise Omas Pfirsichkuchen gebacken wird.
Großeltern vermitteln die Familiengeschichte
Von den Großeltern lernen Kinder zu einem wichtigen Teil, wer sie sind. Großeltern vermitteln durch ihre Geschichten, wie sich die Familie entwickelt hat. Sie können nicht nur erzählen, wie sie selbst aufgewachsen sind und wie die Familie damals gelebt hat, sondern sie wissen meist auch noch wie ihre eigenen Großeltern gelebt haben. So lernen Kinder etwas über die gesamte Familiengeschichte und können diese mit ihrer eigenen Identität in Verbindung bringen. Großeltern helfen also dabei, auf die wichtige Frage „Wer bin ich?“ eine Antwort zu finden.
Beide Seiten leben glücklicher
Inzwischen haben zahlreiche Studien festgestellt, dass das Risiko, an einer Depression zu erkranken, für Kinder, die eine enge Bindung zu ihren Großeltern haben, wesentlich geringer ist. Das gilt für ihre Kindheit, aber auch noch im Erwachsenenalter. Eine Studie des Boston College fand sogar heraus, dass nicht nur das Risiko bei den Kindern sinkt, sondern auch bei den Großeltern.Großeltern und Enkel beeinflussen sich positiv. Den Großeltern vermittelt der enge Kontakt das Gefühl, gebraucht zu werden, während die Kinder in den Großeltern ein weiteres Sicherheitsnetzwerk haben. Egal, was in ihrem Leben passiert, sei es ein Umzug, Mobbing oder sogar eine Scheidung der Eltern – die Großeltern bleiben eine Konstante im Leben der Kinder, die sie bedingungslos liebt.
Mehr Liebe
Natürlich ist die elterliche Liebe noch immer die wichtigste für die Entwicklung des Kindes, aber eine weitere Person, die dem Kind bedingungslose Liebe schenkt, ist immer etwas Gutes. Die Liebe der Großeltern zum Kind ist meistens auch etwas simpler. Denn Großeltern haben keinerlei Erwartungen an ihre Enkel (außer vielleicht mal Urenkel) und sie haben schon lange genug gelebt und Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, dass Erfolg nicht am Ende einer geraden Linie wartet. Sie wissen, dass wir alle mal Rückschläge und Stolperfallen wegstecken müssen und in diesen Zeiten vielleicht sogar eine extra Portion Liebe brauchen – die Oma und Opa nur zu gerne geben.

Quelle: Eigenrecherche
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Wie umgehen mit Einsamkeit im Alter?
Einsamkeit ist etwas anderes als das Alleinsein. Alleinsein trägt eine temporäre Komponente. Die Phasen des Alleinseins empfinden zahlreiche Menschen sogar als angenehm.
Einsamkeit dagegen beschreibt das Gefühl, nicht beachtet, gebraucht und geliebt zu werden fehlt. Besonders ältere Menschen sind betroffen. Die zunehmende Einsamkeit kommt meist allmählich. In vielen Fällen gehen mit dem Altern Umstände einher, wie z. B. der Tod von Freunden, das eigene Leben der bereits erwachsenen Kinder, Krankheit, Scheu vor Neuem oder schlicht die Angst vor der immer moderner werdenden Welt, die gesellschaftlichen Kontakte einschränken.
Einsamkeit ist keine Einbahnstraße. Hier finden Sie 10 Tipps für mehr Wohlbefinden.
Tipp 1: Lebensfreude wiederentdecken!
Den Weg aus dem Gefühl der Einsamkeit finden wir oft in uns selbst. Denn: Allein zu sein, bedeutet nicht automatisch, einsam zu sein. Sich selbst gern zu haben und das Leben in Momenten auch wieder allein genießen zu können, ist der schnellste Weg aus der Einsamkeit. Beginnen Sie damit, sich selbst mal wieder eine Freude zu machen. Tun Sie Dinge, die Ihnen wirklich Spaß bereiten. Trinken Sie den ersten Kaffee oder Tee am Morgen mit Genuss und voller Vorfreude auf den Tag. Achten Sie auf Ihre Körperpflege und tragen Sie auch im Alltag Ihre Lieblingssachen, damit Sie sich rundum wohlfühlen. Essen Sie regelmäßig und decken Sie den Tisch, auch für sich allein, als hätten Sie Geburtstag. Gönnen Sie sich Spaziergänge in der Natur.
Tipp 2: Struktur im Alltag gegen Einsamkeit im Alter
Zu Beginn ist es hilfreich, die neue Alltagsstruktur auf einem großen Blatt Papier aufzuzeichnen, als Hilfestellung oder soziale Kontrolle für sich selbst. Bedenken Sie jeden Wochentag und jede Stunde. Teilen Sie die Themenfelder in unterschiedliche Farben ein. Seien Sie kreativ bei der Erstellung und gestalten Sie den Plan so, dass er Ihnen Freude macht. Hängen Sie den Plan gut sichtbaren auf und seien Sie bei der Umstellung nicht zu streng mit sich selbst. Passen Sie die Alltagsstruktur gegebenenfalls an, damit sie umsetzbar bleibt. Hüten Sie sich davor, zu schnell zu viel von sich zu verlangen. Geduld ist hier der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.
Tipp 3: Proaktiv – bleiben Sie in Kontakt
Die Lösung gegen Einsamkeit: Handeln Sie proaktiv! Rufen Sie alte Bekannte an oder nehmen Sie Brieffreundschaften wieder auf, so können Sie auch soziale Kontakte pflegen – Sie müssen nur den ersten Schritt machen. Basteln Sie Geschenke und schreiben Sie Briefe. Wichtig: Erwarten Sie nichts, aber genießen Sie den Moment, wenn etwas zurückkommt. Sollten Sie Angehörige haben, die aus beruflichen Gründen oder durch die Versorgung der Kinder nicht so viel Zeit für Sie haben, seien Sie nachgiebig. Bieten Sie Hilfe zur Entlastung an und vereinbaren Sie kurze Telefontermine, die für alle gut planbar und einzuhalten sind. Zum Beispiel ein regelmäßiges Telefonat auf einen Kaffee? Damit bieten Sie Ihren Angehörigen ein überschaubares Zeitfenster, das Ihnen gemeinsame Zeit schenkt. Besprechen Sie mit Ihren Angehörigen offen, wann und wie lange regelmäßiger Kontakt möglich ist.
Tipp 4: Technik als Chance – man ist nie zu alt
Seien Sie offen für neue Technologien! Ob Computer, Smartphones, Tablets oder smarte Lautsprecher – die rasante Entwicklung der Technologie birgt zahlreiche Vorteile, die Ihnen den Alltag erleichtern: Online-Einkäufe, Video-Calls, Kontakte pflegen und die Steuerung heimischer Geräte mithilfe von Spracheingabe sind möglich. Inzwischen gibt es viele hilfreiche Apps, die speziell für die ältere Zielgruppe entwickelt wurden.
Tipp 5: Mutig netzwerken – „Hallo Nachbar!“
Kennen Sie Ihre direkten Nachbarn? Oft leben wir gedankenlos nebeneinanderher und übersehen dabei die Möglichkeiten, die sich bieten. Wir begrüßen unsere Mitmenschen freundlich im Treppenhaus, treffen sie auf der Straße oder beim Einkaufen und doch haben wir oft nichts weiter mit ihnen zu tun. Schade eigentlich, denn mitunter verpassen wir so die Chance auf Freundschaften. Gerade in Krisenzeiten ist es sinnvoll, mit den Menschen in der unmittelbaren Umgebung Kontakt zu halten. Denn wenn wir uns kennen, können wir besser aufeinander achtgeben.
Tipp 6: Ehrenamtliches Engagement finden
Wer sich körperlich und geistig fit fühlt, kann sich neben dem wohlverdienten Ruhestand ehrenamtlich engagieren. Für Seniorinnen und Senioren gibt es viele Möglichkeiten, sich sinnvoll einzubringen und für andere da zu sein. Zum Beispiel in Kinder- und Jugendprojekten, im Naturschutz oder mit einem Engagement in der Gemeinde.
Tipp 7: Mehrgenerationenhaus-Modelle als Lösung gegen Einsamkeit
Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit sind die Gründe, aus denen das Modell Mehrgenerationenwohnen wieder beliebter wird. Allerdings entstammen die WG-Mitglieder nicht mehr zwingend einer Familie. In der neuen Form ziehen fremde Menschen zusammen, die eine Gemeinschaft suchen, in der man sich gegenseitig hilft und unterstützt: Die älteren Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich gut aufgehoben und erhalten Hilfestellung im Alltag. Die jüngere Generation profitiert von dem Erfahrungsschatz und der zeitlichen Flexibilität der Älteren. Die Vernetzung dieser Organisationsform lässt kein Raum für Einsamkeit.
Tipp 8: Gehen Sie einem Hobby nach
Es ist egal, für welche Freizeitaktivität Sie sich entscheiden: Der Spaß an der Sache sollte auf jeden Fall im Vordergrund stehen. Bleibt die Frage: Welches Hobby hat Sie früher schon begeistert und können Sie heute daran anknüpfen? Wenn das nicht möglich ist, nutzen Sie doch gleich die Gelegenheit, über eine neue Aktivität mit den Menschen in Kontakt zu kommen, die Ihre Leidenschaft teilen. Zum Beispiel in einem Literaturkreis oder bei einem Malkurs?
Tipp 9: In Bewegung bleiben – Sport gegen Einsamkeit
Wenn Sie aktuell eher nicht sportlich sind und schon das Aufstehen manchmal ein Kraftakt ist, dann fangen Sie mit kleinen Schritten an, um motiviert zu bleiben. Aber starten Sie gleich heute: Gehen Sie 10 Minuten an der frischen Luft spazieren – in Ihrem ganz eigenen Tempo. Wählen Sie einen Weg, der Ihnen Freude macht. Wiederholen Sie das die nächsten sieben Tage. In der folgenden Woche verlängern Sie den Spaziergang auf 15 Minuten und ziehen gegebenenfalls das Tempo etwas an. Räumen Sie dem täglichen Spaziergang in Ihrer Alltagsstruktur einen festen Platz ein, um nicht in alte Muster zurückzufallen. Vielleicht finden Sie im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft eine Begleitung, um sich gegenseitig zu motivieren. Schon in der dritten Woche werden Sie bemerken, dass Ihnen der Spaziergang von Tag zu Tag leichter fällt.
Tipp 10: Mit einem Haustier sind Sie in guter Gesellschaft.
Wenn Sie gern einen Hund an Ihrer Seite hätten, sollten Sie körperlich und geistig fit sein, um den Ansprüchen des Tieres gerecht zu werden. Mit einem Hund wären Sie viel an der frischen Luft und kommen mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch. Das fördert die Kommunikation und das Wohlbefinden. Ein Hund ist in der Regel voll auf seinen Halter fixiert und baut eine echte Partnerschaft auf, deshalb sollte es eine Rasse sein, mit der Sie sich nicht überfordern. Lassen Sie sich unbedingt von einer Expertin oder einem Experten beraten.
Sind Sie körperlich nicht mehr ganz so aktiv, sollten Sie sich lieber für eine Katze entscheiden. Die Samtpfoten müssen zwar nicht ausgeführt werden, doch brauchen sie ebenso Beschäftigung, um sich wohlzufühlen und mit ihren Menschen eine Beziehung aufbauen zu können

Quelle: Beitrag auf Gryps (→ Link).
Bildnachweis: Bild von Chräcker Heller auf Pixabay
Was ist zu beachten bei der Anschaffung von Treppenliften?
Mit einem Treppenlift können Menschen mit körperlichen Einschränkungen länger in ihrem vertrauten Zuhause wohnen bleiben. Die Anschaffung ist in vielen Fällen eine große Investition. Viele Betroffene wissen gar nicht, worauf Sie beim Kauf eines Treppenlifts achten sollten. Der Beitrag zeigt auf, welches Treppenliftsystem sich für Ihr Zuhause eignet, wie Sie gute Angebote einholen und welche Fördermöglichkeiten es gibt.
Treppenlift Modelle und Eigenschaften
Die Anschaffung eines Treppenlifts erhöht die Lebensqualität in den eigenen vier Wänden, indem die Mobilität aufrechterhalten bleibt. Treppen jeglicher Form können sicher und bequem überwunden werden. Je nach Bedürfnis und baulichen Gegebenheiten bieten die Treppenlift Hersteller verschiedene Modelle an:
Sitzlift
Der Sitzlift zählt zu den gefragtesten Treppenlift Modellen und ist für fast alle Treppen ab 70 cm Breite einsetzbar. Menschen, die in der Lage sind, selbstständig ein- und auszusteigen, können mit einem Sitzlift bequem Wendeltreppen oder gerade Treppen überwinden. Sitzlifte sind für fast alle Treppen geeignet, da die Schienen der Form der Treppe individuell angepasst werden können. Noch dazu ist der Sitz platzsparend und hochklappbar. Treppenlifte können Steigungen von bis zu 75 Prozent überwinden und kommen sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich zum Einsatz.
Plattformlifte für Rollstühle
Der Plattformlift ist für Treppen ab einer Breite von 90 cm einsetzbar. Plattformlifte können im Innen- und Aussenbereich montiert werden. Diese bieten den Vorteil, dass man mit einem Rollstuhl ganz leicht eine Treppe überwinden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Plattformlift Gegenstände von bis zu 300 kg transportieren kann. Ein Modell mit klappbarer Plattform kann nützlich sein, wenn nicht viel Platz vorhanden ist.
Hebebühne
Hebebühnen oder Hublifte werden für den Personentransport zur Überwindung von kleinen Höhenunterschieden eingesetzt. Sie dienen hauptsächlich der Beförderung von Rollstuhlfahrern und zum Transport von Kinderwagen oder anderen Lasten. Dabei können sie sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich eingebaut werden. Bauliche Voraussetzungen sind kaum erforderlich. Wichtig zu wissen ist, dass eine Hebebühne nur Höhen von bis zu drei Metern überwinden kann. Wenn wenig Platz vorhanden ist, können Hebebühnen zusammengeklappt werden.
Treppenraupen
Treppenraupen und Treppensteiger sind Hilfsmittel um Treppen einfacher zu überwinden. Unterscheiden lassen sich Treppenraupen oder Treppenkulis danach, ob der Rollstuhlfahrer diese selbständig bedienen kann oder eine Hilfsperson notwendig ist. Treppenraupen sind mobil und platzsparend, können jedoch nur an geraden Treppen eingesetzt werden.
Diese sind vom Aufbau ähnlich wie Sackkarren, verfügen jedoch über einen kleinen Motor. Dadurch ist es problemlos möglich, schwere Lasten oder Personen in Rollstühlen über Treppen zu transportieren. Der Antrieb einer Treppenraupe geschieht durch die Bewegung zweier Raupenbänder – analog zum Prinzip der Fortbewegung eines Panzers. Diese Raupenbänder sind rutschfest und gewährleisten einen sicheren Halt. Der Rollstuhlfahrer wird dabei stets mit dem Rücken zur Steigung transportiert.
Deckenlift
Der Deckenlift kommt dann zum Einsatz, wenn im Treppenhaus kein Platz für weitere Einbauten vorhanden ist. Er wird mit Hilfe von Schienen an der Decke befestigt und je nach Bedarf kann ein Sitzlift oder Plattformlift angehängt werden. Deshalb ist der Einbau eines Deckenlifts besonders in engen und sehr verwinkelten Treppenhäusern beliebt. Vorrangig wird diese Art des Treppenlifts im Innenbereich eingebaut. Mit einer entsprechenden Überdachung kann dieser aber auch aussen montiert werden. Der Deckenlift kann in nahezu jedem Gebäude montiert werden, da die Schienen individuell angepasst werden. Besonders in Spitälern und Pflegeeinrichtungen wird dieser Lift vielseitig genutzt. So kann der Transport vom Bett in einen Rollstuhl erleichtert werden.
Treppenlift kaufen – das Wichtigste im Überblick
Treppenlift – Auswahlkriterien
Damit Sie den passenden Treppenlift für Ihr Zuhause finden, sollten Sie diese Fragen vorab klären:
- Handelt es sich um eine gebogene / gewendelte oder gerade Treppe?
- Über wie viele Etagen soll der Lift führen?
- Leben im Haus noch weitere Mitbewohner, welche durch den Treppenlift nicht behindert werden dürfen?
- Wie breit ist die Treppe?
- Benötigen Sie einen Sitz- oder Plattformlift?
- Aus welchem Material besteht die Wand und das Geländer der Treppe?
- Soll der Treppenlift im Innen- oder Aussenbereich platziert werden?
- Wird der Lift nur für eine Überbrückung benötigt oder für längere Zeit?
- Gebogene bzw. gewendelte Treppen sind für die Installation meist aufwändiger und mit höheren Kosten verbunden.
- Bei kurzzeitiger Mobilitätseinschränkung (z.B. aufgrund einer Operation) stellt die Miete zur Überbrückung eine attraktive Alternative zum Neukauf dar.
- Bei Occasions Treppenliften sind die Preise zum Teil bis zu fünfzig Prozent günstiger. Nur bei Wendeltreppen bzw. kurvigen Treppen können die Kosten schnell steigen, da entsprechende Schienen individuell angefertigt werden müssen. Daraus entstehen Fixkosten, die sich nicht senken lassen.
- Bis zum Erreichen des Rentenalters kann die Invalidenversicherung (IV) über die zuständige Stelle der Gemeinde kontaktiert werden, die neben anderen Hilfsmittel meist auch Treppenlifte finanziert.
- Aufgrund unterschiedlicher technischer Lösungen ergeben sich oftmals sehr grosse Preisunterschiede. Daher ist es ratsam, sich mehrere Offerten einzuholen, damit Aufwand und Kosten nicht ausufern.
Treppenlift-Kosten
Die Treppenlift-Kosten hängen von den baulichen Gegebenheiten und den individuellen Anforderungen ab. Spezialisten beraten Sie, ob der Kauf eines neuen Treppenlifts oder die Miete eines gebrauchten Modells (Occasion) die beste Lösung für Sie ist. Hierzu eine Preisübersicht zum Vergleich:
Die ungefähren Kostenerwartungen für einen Sitzlift mit kurviger Treppe und 1 Etage liegen bei CHF 11’500 bis CHF 12’500 (einmalig). Für die Treppenlift-Miete können Sie mit Mietkosten ab CHF 150 pro Monat rechnen. Hinzu kommen Kosten für Installation und Anpassung der Schienen in Höhe von etwa CHF 1’500.
Die oben dargestellten Kostenerwartungen basieren auf diesem Szenario:
- Sitzlift für ein Einfamilienhaus im Innenbereich
- 1 Etage
- 1 runde Kurve (1.20m breit)
- Max. Traglast von 120 kg
Die ungefähren Kosten für einen Treppenlift mit gerader Treppe und einer 1 Etage beginnen ab CHF 5’000 (Modell: Sitzlift).
Kostenübernahme durch IV, AHV oder Krankenkasse
Bei der Auswahl des idealen Treppenlifts kann für Sie auch entscheidend sein, ob die IV/AHV oder Krankenkasse einen Teil der Kosten übernimmt.
Die Krankenkassen übernehmen in der Regel keine Kosten für Treppenlifte, eine Rückfrage bei Zusatzversicherungen wäre allerdings zu empfehlen.
Bei IV-Versicherten, die noch nicht im Rentenalter sind, übernimmt die IV (Invalidenversicherung) die Kosten oder eine Kostenbeteiligung an Hilfsmitteln, die die selbständige und unabhängige Bewältigung des Alltags ermöglichen. Dazu gehört auch der Treppenlift. Weitere Informationen der IV zur Kostenübernahme bei Treppenliften finden Sie hier.
Bei Altersrentnern beteiligt sich die AHV nicht an den Kosten eines Treppenlifts, sondern nur an ganz spezifischen Hilfsmitteln. Altersrentner müssen daher die Kosten für den Treppenlift i.d.R. selbst tragen. Weitere Informationen der AHV zu Hilfsmitteln finden Sie hier.

Quelle: Eigenrecherche
Bildnachweis: Infografik von co2online (→ Link)
Barrierefreies Wohnen im Alter – worauf Sie achten müssen
Viele Menschen setzen sich schon früh mit ihrer Altersvorsorge auseinander und treffen Vorkehrungen, um sich für das Alter finanziell abzusichern.
Fast niemand sorgt jedoch rechtzeitig dafür, sein Zuhause und damit sein unmittelbares Lebensumfeld so zu gestalten, dass es auch im Alter uneingeschränkt nutzbar bleibt: Mehr als die Hälfte aller über 60-Jährigen leben im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung. Doch nur fünf Prozent dieser Wohnsitze entsprechen den Mindestanforderungen an altersgerechtes Wohnen.
Bereiche einer barrierefreien Wohnung
Die wichtigsten Bereiche eines barrierefreien Hauses oder einer Wohnung ohne Barrieren sind:
- Mobilität
- Zugänge zu Haus oder Wohnung sollten ohne Stufen beziehungsweise mit Lift oder Aufzug zugänglich sein.
- Genügend Platz in Wohn- und Arbeitsräume, um sich auch mit Gehhilfen, Rollstuhl und Rollator sicher und ungehindert bewegen zu können.
- Hygiene
- Sichere und zugängliche sanitäre Einrichtungen.
- Körperhygiene lässt sich durch barrierearme/ -freie Sanitäranlagen weitestgehend alleine verrichten.
- Küche
- Sichere und erreichbare Kücheneinrichtungen.
- Technik & Beleuchtung
- Beleuchtung in Haus und Wohnung sollte einer sich verschlechternden Sicht Rechnung tragen → eine gute Ausleuchtung des Hauses sowie des Eingangsbereiches vermeidet Unfälle und Desorientierung.
- Technische Lösungen helfen bei der Erhaltung des gewohnten Lebensstandards.
Barrierefreie Küche – Sicherheit und Komfort im Vordergrund
Altersgerechte Küchen werden so geplant, dass sie auch mit einer Gehhilfe oder einem Rollstuhl genutzt werden können. Damit bleiben alle Bereiche auch mit einem eingeschränkten Bewegungsradius erreichbar und das Verletzungsrisiko ist so klein wie möglich. Wichtig ist, dass die Küche auf die Personen zugeschnitten wird, die sie hauptsächlich nutzen. Das betrifft zum Beispiel die Höhe der Arbeitsflächen sowie die Höhen von Herd und Spülbecken. Mit absenkbaren, unterfahrbaren oder untersitzbaren Arbeitsplatten und Schränken bleibt die Küche auch in unterschiedlichen Lebensphasen optimal an sich verändernde Bedürfnisse angepasst.
Barrierefreies Bad – Badewanne zuerst angehen
Das Ziel bei altersgerechten Badezimmern ist es, dass die Bewohner möglichst lange alleine ihrer täglichen Toilette und Körperhygiene nachgehen können. Dafür muss Ausstattung und Anordnung von Sanitärkeramik und anderen Hilfsmitteln auf eventuell eintretende Bewegungseinschränkungen im Alter abgestimmt sein.
Das größte Gefahrenpotenzial geht in nicht barrierefreien Badezimmern von der Badewanne aus. Schon agile Menschen haben Probleme, den hohen Rand zu übersteigen. Besonders, wenn die Wanne vom Baden oder Duschen innen nass ist, droht Rutschgefahr. Nimmt die Beweglichkeit ab, sollte daher zuerst die Badewanne barrierefrei gemacht werden – oder zumindest sicherer. Möglich ist dabei auch eine Wanne-zu-Dusche-Teilsanierung. In diesem Fall wird die Badewanne durch eine bodengleiche Dusche ersetzt. Mietende sollten diese Maßnahme vor der Umsetzung mit ihrer Hausverwaltung besprechen.

Quelle: Eigenbeitrag
Bildnachweis: Photo auf Pixabay
Senioren-WG: Für wen eignen sich Senioren Wohngemeinschaften?
Die Senioren-Wohngemeinschaft (WG) spricht vor allem ältere Menschen an, die nicht in einem Altersheim leben möchten, aber zu Hause nur allein wären oder Unterstützung im Alltag benötigen.
Hausgemeinschaften schaffen Geselligkeit und bieten gleichzeitig einen persönlichen Rückzugsraum. Viele Senioren schätzen neben dem Miteinander die Freiheiten, die sie in einer Wohngemeinschaft haben.
Eine Senioren-WG kann entweder privat organisiert sein oder von Pflegeeinrichtungen und anderen Trägern angeboten werden.
Was ist eine betreute Wohngemeinschaft?
Ambulant betreute Wohngemeinschaften sind eine Lebens- und Wohnform, die „mehr“ ist als Betreutes Wohnen und „weniger“ als das Leben in einer stationären Pflegeeinrichtung.
Sie können in zwei Kategorien unterschieden werden:
- Die eine Kategorie ist dadurch gekennzeichnet, dass sich ältere Menschen zusammenfinden, um sich gemeinsam und eigen-verantwortlich Wohnraum und die nach ihren Bedürfnissen erforderlichen hauswirtschaftlichen, pflegerischen und betreuerische Dienstleistungen zu beschaffen.
Diese Leistungen können von hauswirtschaftlichen Hilfen bis zu den Leistungen ambulanter Betreuung und Pflege reichen. Der wesentliche Unterschied zu Pflegeeinrichtungen ist, dass kein dritter „Träger“ die Gesamtorganisation und -verantwortung für das Wohnen und die Dienstleistungen übernimmt, vorhält und erbringt. Entscheidendes Kriterium für das Leben und Wohnen in einer Wohngemeinschaft ist die Selbstbestimmung der in ihr lebenden Menschen in Bezug auf die Gestaltung ihres Lebensumfeldes.
- Die andere Kategorie ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Anbieter – in der Regel ein ambulanter Pflegedienst – als organisatorisches Rückgrat der Wohngemeinschaft agiert. Hier liegt entweder ein gekoppeltes Vertragsverhältnis oder eine sonstige rechtliche Gestaltung, die vertraglich wie auch faktisch ein „Alles – aus – einer – Hand“ – Dienstleistungspaket bildet, vor, das die in der Wohngemeinschaft lebenden Menschen von dem einen Anbieter zu beziehen haben.
Der Wohnraum wird durch einen Mietvertrag beschafft und die Dienstleistungen durch Vereinbarungen mit einem oder mehreren ambulanten Dienstleistern. Solche werden je nach Ausgestaltung der Wohngemeinschaft entweder über eine sog. Auftraggeber-gemeinschaft oder individuell abgeschlossen. Zuweilen gibt es nur ambulante Pflegeverträge, zuweilen aber auch eine Kombination von Pflegeverträgen und Betreuungsverträgen, in der die Leistungen für die Wohngemeinschaft insgesamt und für die einzelnen Personen individuell aufgetrennt werden.
Organisation und Versorgung
Auch hinsichtlich der Organisation, Versorgung und Pflege bestehen große Unterschiede zwischen verschiedenen Senioren-Wohngemein-schaften. Im folgenden werden deshalb nur einige Beispiele aufgeführt.
Wenn die Senioren-Hausgemeinschaft von einem Träger geleitet wird, übernimmt dieser in der Regel auch die grobe Organisation. Als Träger treten häufig Pflegeeinrichtungen oder gemeinnützige Vereine auf. Sie können auch Regeln für das Zusammenleben festlegen – in der Praxis beziehen sich diese Regeln jedoch vor allem auf formale Aspekte wie Miete und die Übernahme von Pflichten im Haushalt. Veranstaltungen wie gemeinsames Kochen, Spielabende oder Ausflüge sind für gewöhnlich optional.
Erfahrene Träger organisieren solche Aktivitäten meist sehr professionell und zuverlässig. In vielen Fällen besitzen die Bewohner ein Mitspracherecht und können eigene Vorschläge einreichen. In anderen Wohngemeinschaften werden gemeinsame Aktivitäten demokratisch organisiert: Die Bewohner sammeln beispielsweise zusammen Vorschläge und einigen sich darauf, welche Aktivitäten wann stattfinden.
Nicht in allen Senioren-Wohngemeinschaften gibt es eine Haushaltshilfe. Insbesondere in den WGs der „jungen Alten“ besteht dazu oft keine Notwendigkeit. Die kleinen Aufgaben im Haushalt gehören für viele Menschen zum Leben einfach dazu.
Wenn die WG gemeinsam kocht und isst, werden die Kosten für diese Lebensmittel geteilt. Auch andere Kostenfaktoren wie Strom, Wasser und Heizung werden auf die Bewohner verteilt. Wenn die einzelnen Wohnungen bzw. Zimmer mit getrennten Zählern ausgestattet sind, können die Kosten nach dem tatsächlichen Verbrauch verteilt werden. Dann teilen sich die Bewohner die Kosten für die Gemeinschaftsräume und für gemeinsam Genutzte Geräte und Dienstleistungen. All diese Aspekte sollten im Voraus klar geregelt werden.

Quelle: Eigenbeitrag
Bildnachweis: Photo on Unsplash
Ein Mehrgenerationenhaushalt mit Großeltern, deren Kindern und den Enkeln
hat nicht nur Vorteile.
Klassisch ist der Mehrgenerationenhaushalt ein traditionelles und uraltes Lebenskonzept. Einst war es völlig üblich, dass die Familie beieinander blieb und sich gegenseitig unter die Arme griff.
Werden die eigenen Eltern unterstützungs- oder gar pflegebedürftig, so ist ein Mehrgenerationenhaushalt mitunter eine ideale Wahl. Durch das enge Zusammenleben ist eine dauerhafte Betreuung gegeben, die wiederum die Heimkosten spart. Dieser Vorteil bietet jedoch auch gravierende Herausforderungen.
Was Sie vor der Umsetzung des Konzepts unbedingt bedenken sollten
Auch das Wohnen im Mehrgenerationenhaus muss von Grund auf geplant werden. Hier sollten Sie sich Zeit lassen und sich über einige Punkte Gedanken machen:
- Bewohner: Wer soll überhaupt in das Mehrgenerationenhaus einziehen? Diese Frage ist entscheidend für alle weiteren Überlegungen. Wollen nur Sie gemeinsam mit den Großeltern mütterlicherseits einziehen oder soll das Projekt etwas größer ausfallen, indem gleich beide Großelternpaare sowie die erwachsenen Kinder ihre Zelte ebenfalls im Mehrgenerationen-haus aufschlagen? Möglich ist vieles – es will im Hinblick auf mögliche Interessen und Konflikte aber wohlüberlegt sein.
- Lage: Im Hinblick darauf, dass das Mehrgenerationenhaus für alle Generationen optimal „funktionieren“ und einen komfortablen Alltag ermöglichen muss, ist die Lage entscheidend. Diese sollte so gewählt sein, dass eine optimale infrastrukturelle Anbindung besteht. Das gilt für die Jüngeren zum Beispiel hinsichtlich Schulen, Internet und Sportmöglichkeiten. Um den älteren Generationen gerecht zu werden, sollten auch der Zugang zu Ärzten und Krankenhäusern einfach gegeben sein.
- Immobilie: Sobald die Lage geklärt ist, stellt sich die Frage nach der Beschaffenheit der Wohnimmobilie. Besitzen Sie bereits eine potenziell geeignete Immobilie oder muss diese erst errichtet werden? Während eine Bestandsimmobile umgebaut werden muss, kann ein Neubau ideal auf die Bedürfnisse eines Mehrgenerationenhauses angepasst werden. So etwa durch eingeplante Barrierefreiheit oder das Schaffen von Gemeinschaftsräumen, die unabhängig von den getrennten Wohnräumen sind.
- Kosten: Im Vorfeld sind auch die Kosten zu klären. Diese hängen sowohl von den Besitzverhältnissen als auch vom Gebäude sowie der Lage ab. Wichtig ist hier vor allem eine Haushaltsrechnung, die Auskunft darüber gibt, was Sie sich finanziell leisten können.
Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme ist eine Voraussetzung in diesem Lebensprojekt
Auch wenn die räumliche Nähe ein großer Vorteil in Sachen Integration ins Alltagsleben und für die gegenseitige Hilfe ist, birgt sie eine Menge Konfliktpotenzial.
- Regeln: Nichts funktioniert ohne Regeln. Schon gar nicht das Zusammenleben mehrerer Generationen in nur einem Haus. Das Festlegen der Regeln fängt schon bei Fragen wie der Raumaufteilung und Verhaltensregeln wie Gartenpflege an. Aber auch Absprachen wie Kinder- und Hundebetreuung, Einkaufen sowie Kostenaufteilung und Verantwortlichkeiten sollten geregelt werden.
- Wohnbereiche – Es braucht einzelne, voneinander abgeschlossene Wohnbereiche. Die Großeltern des Hauses wollen nicht ständig die Jungspunde um sich haben und auch ihr wollt Zweisamkeit erleben.
- Privatsphäre – ein Mehrgenerationenhaus setzt die Privatsphäre voraus. Denn sonst kommen Konflikte auf. Weder möchtet ihr in die Wohnung der Großeltern stürmen, wenn die beschäftigt sind, noch wollt ihr euren romantischen Abend unterbrochen wissen, weil die Großeltern euch schnell etwas fragen wollen.
- Kindererziehung – die Kinder werden nun auch von den Großeltern erzogen. Klare, absolut gültige Absprachen sind notwendig, denn sonst ist Ärger vorprogrammiert.
- Pflege der Eltern – es ist ein löblicher Wunsch, die eigenen Eltern zu pflegen. Der Großteil der Menschen weiß aber nicht, was diese alles beinhaltet. Man sollten von Anfang an sehr klar regeln, was wann und wie an Betreuungsleistung erbracht werden kann. Bei echter Pflegebedürftigkeit benötigt man professionelle und dauerhafte Unterstützung, denn die alleinige Pflege von Angehörigen ist ein Vollzeitjob, für den die wenigsten vorbereitet oder ausgebildet sind.

Quelle: Studie «Digitale Senioren» im Auftrag von Pro Senectute (→ Link).
Bildnachweis: Studie «Digitale Senioren»
Der Anteil der «Online-Senioren» hat sich seit 2010 fast verdoppelt, zwei Drittel besitzen Tablets oder Smartphones. Die mobile Nutzung des Internets ist seit 2015 um mehr als das Doppelte gestiegen.
Wenn es 2009 noch mehr um die Frage ging, warum ältere Menschen das Internet nicht nutzen, sind es heute eher Fragen zu konkreten Anwendungen im Internet oder zu neuen Formen digitaler Dienstleistungen wie das Nutzen einer Self-Service-Kasse. Demnach geht es heute nicht mehr nur um das Näherbringen des Internets an sich, sondern um die möglichen Anwendungen im Internet. Darüber hinaus stellen neue technische Lösungen wie Gesundheitsapplikationen, Wearables oder digitale Lösungen wie die Online-Steuererklärung neue Herausforderungen dar.
In letzter Zeit gewinnen sprachgesteuerte Assistenzen an Bedeutung.
Diese mit dem Internet verbundenen Geräte ermöglichen eine sprachgesteuerte Informationssuche und Kommunikation im Haushalt. Zu den bekanntesten Geräten gehören z. B. Amazon Echo (Alexa), Apple HomePod (Siri) oder Google Home („Okay Google“). Diese Geräte werden immer beliebter, werden aber von der älteren Bevölkerung – zumindest nach den Ergebnissen der vorliegenden Befragungsstudie – kaum genutzt: Nur 7 % greifen zu einer solchen Sprachassistenz in ihrem Haushalt.
Im Vergleich mit den Fitnessarmbändern sind dies jedoch ähnliche Zahlen, was anzeigt, dass Sprachassistenzen in kurzer Zeit dennoch zumindest teilweise Verbreitung finden. Auch ist erkennbar, dass einige Personen (8 %) sprachgesteuerte Assistenzen im Haushalt haben, die sie selbst zwar nicht nutzen, vielleicht aber deren Partnerin/Partner oder Mitbewohnenden.
Nutzung von und Interesse an Gesundheitsapps
Männer nutzen etwas häufiger Krankenkassen-Apps und Apps zur Messung von Vitaldaten nutzen. Personen im Alter von 65 bis 79 Jahren nutzen häufiger Gesundheitsapplikationen als ältere Personen. Applikationen zur Vitalmessung verwenden eher Personen mit einem niedrigeren Gesundheitszustand solche Applikationen.
Bei den Onlinern sind 47.8 % eher bzw. voll und ganz bereit, ihre Daten mit der (Haus-)Ärztin bzw. dem (Haus-)Arzt zu teilen; wiederum 32.5 % wären bereit, ihre Daten mit der öffentlichen Forschung zu teilen und 29.5 % sind bereit, ihre gesundheits-relevanten Daten mit ihrer Krankenversicherung zu teilen.
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